Zwei starke Frauen als Ansporn – Der Wochenrückblick

Der europäische Sacharow-Preis für geistige Freiheit geht in diesem Jahr an zwei irakische Menschenrechtsaktivistinnen. Die Jesidinnen haben ein grausames Schicksal hinter sich und kämpfen trotzdem mutig gegen Fanatismus und Hass. Der Präsident des Europaparlaments fand dafür würdigende Worte – Holger Winkelmann berichtet:

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Die beiden Frauen Nadia Murad und Lamija Adschi Baschar verbindet eine furchtbare Geschichte. Die Jesidinnen waren im Irak in Gefangenschaft des IS, wurden vergewaltigt, als Sexsklavinnen gehalten, entkamen und konnten nach Deutschland fliehen. Und auch die Flucht, so betonte Martin Schulz heute, war ebenfalls beschwerlich. „Aber sie haben gekämpft, weil sie den Eindruck hatten es sei ihre Pflicht, zu überleben und zu kämpfen, für die, die sie zurücklassen mussten, und vor allem, um durch ihr Überleben, und das Zeugnis, das sie abgeben können, zu kämpfen gegen die Straflosigkeit. Straflosigkeit gegenüber denjenigen, die ungeheuerliche Verbrechen begangen haben und begehen.“ Den Preis erhalten die beiden Frauen am 14. Dezember.

Größtes Meeresschutzgebiet der Welt

Vor der Küste der Antarktis soll das größte Meeresschutzgebiet der Erde entstehen. Darauf haben sich die EU und 24 Staaten geeinigt. In dem Schutzgebiet Rossmeer – das ist so groß wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen – soll unter anderem Fischerei komplett verboten werden. Umweltschützer sind voll des Lobes – sie sprechen von einer bahnbrechenden Entscheidung.

IT-Bereich in Männerhand

Jobs im IT-Bereich sind in der EU nach wie vor ganz klar in Männerhand. Die europäische Statistikbehörde Eurostat hat errechnet: Von den insgesamt 8 Millionen Menschen, die in der Informations- und Kommunikationstechnolgie arbeiten, sind gerade mal 16 Prozent weiblich. Dieser Anteil trifft auch auf Deutschland zu. In Tschechien liegt der Frauenanteil sogar bei nur 10 Prozent.

Weniger streng

Die EU will bezüglich des Stromverbrauchs von Haushaltsgeräten weniger streng sein. Nach Plänen von Kommissionschef Jean-Claude Juncker soll es für Toaster und Co keine Energiesparauflagen mehr geben – damit will Brüssel den Vorwurf der Regulierungswut entkräften, Populisten den Wind aus den Segeln nehmen. Im EU-Parlament sorgt der Vorschlag für unterschiedliche Reaktionen. Jo Leinen von der SPD erklärte, die EU raube damit den Verbrauchern die Möglichkeit Geld zu sparen. Der CDU-Parlamentarier Peter Liese hingegen findet die Pläne angemessen:

„Überregulierung schadet dem Ansehen der Europäischen Union. Und deswegen ist es gut, dass Haartrockner, Toaster, Kaffeemaschinen und Duschköpfe nicht reguliert werden.“

Jack Hunter vom Umweltschutzdachverband European Environmental Bureau findet, dass die Kommission den positiven Aspekt von Ökodesign und damit von umweltfreundlichen Produkten, nicht richtig vermittelt:
Es ist verständlich, was Juncker bzgl. des Populismus in Europa sagt, das ist wirklich ein Problem. Allerdings: Die meisten Regeln haben ihren guten Grund. Und das betrifft auch das Thema Ökodesign. Das ist eine Qualitätskontrolle, es macht Toaster und Haartrockner besser und energiesparender – ohne das Produkt teurer zu machen oder Arbeitsplätze zu gefährden.

Die EU-Kommission will bis Jahresende entscheiden, ob sie die Pläne umsetzen will.