Budapest ist schön, aber wir müssen reden…

Wir stellen uns einfach mal vor, wir sind bei einem „Cousin“ zum Essen und Quatschen ins wunderschöne Budapest eingeladen. Ein ganz informelles Familien-Arbeitsessen über die Zukunft der gesamten Groß-Familie. Die Themen sind: Wettbewerbsfähigkeit besser machen, und was tun gegen zu wenig Kinder in der Familie in der Zukunft. Aber dann reisen die zuständigen Mitglieder der Europa-Familie, oder ihre Stellvertreter an, und sagen -im übertragenen Sinne – zur Begrüßung sowas wie: Lieber „Cousin“, wir müssen heute über deinen Körpergeruch reden! Jenifer Caroll MacNeill aus Irland hat das gestern so ausgedrückt. „Schön in Budapest zu sein“ …

„Ich und meine Kollegen aus Belgien und Luxemburg hatten heute Morgen ein sehr wichtiges Treffen mit Gruppen der Zivilgesellschaft. Vertreter der Medien Transparency International, Vertreter der LGBTQI-Gemeinschaft hier. Menschen, die sich Sorgen um die Zivilgesellschaft und die Rechtsstaatlichkeit machen.“

EC

© CE/EC
Flag of Hungary
6/12/2003

Wir erinnern uns: Als „Cousin“ Ungarn den Familienvorsitz zum 1. Juli dieses Jahres übernommen hatte, hatten einige Familienmitglieder die „Nase gerümpft“. Ihnen war der Orban-Populismus-Geruch mit der Duftnote „Make Europe great again“ so zuwider, dass sie angekündigt haben, garnicht zu den Familienessen zu erscheinen. Xavier Bettel aus Luxemburg meint dagegen: nur das anders parfümierte Taschentusch vors Gesicht zu halten, ist doch keine Lösung. Wie müssen es dem „Cousin“ ganz direkt sagen:

„Für mich war es wichtig, heute in Budapest zu sein. Keine großen Fragen wie: Kommen wir? Sollten wir kommen? Ist es gut zu kommenn, oder besser das Treffen zu boykottieren? Ich bin gekommen. Ich werde auch meinen Kollegen János fragen, ob er einen Trip nach Moskau plant. Denn das scheint ja eine Angewohnheit für ungarische Politiker zu sein…aber es ist ehrlich, miteinander zu reden, sich auszutauschen. Und sich zu beschweren, wenn wir nicht zustimmen. Nicht übereinander, sondern miteinander zu reden.“

Der „Cousin“ hat das Treffen in etwa so zusammengefasst: wir wollen alle darüber reden, wie wir die Rechtsstaatlichkeit in der Familie verbessern können, und wie wir die „Familien-Vorschriften“ so verändern, dass sie günstiger für die Wettbewerbsfähigkeit der Familie sind.