Die Pandemie hat Spuren hinterlassen

Fast drei Jahre Corona. Die Pandemie hat tiefe Spuren hinterlassen und zeigt immer noch weltweit Wirkung. Proteste in China gegen die strengen Einschränkungen, die EU arbeitet weiter am Wiederaufbau. Und während sich weiter Krise auf Krise stapelt, steht auch die Frage im Raum, wie der Umgang mit Gesundheits- und gesellschaftlichen Krisen besser sein könnte. Konkrete Forderungen hat der deutsche Ethikrat jetzt an die Politik und die Gesellschaft gestellt. Vor allem die Jungen dürfen nicht allein gelassen werden.

EU//Claudio Centonze

Alternative greetings between friends during Corona virus

„Die Gesellschaft ist Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bislang vieles schuldig geblieben.“

Der Vorsitzenden des Ethikrates, Alena Buyx, geht es dabei vor allem um den Umgang mit Ängsten, mentaler Gesundheit bis hin zu Suizidgedanken.

„Vorsorge und unterstützende Angebote müssen ausgebaut, Versorgungslücken müssen geschlossen, mehr Therapieplätze geschaffen, und es muss unbedingt vermieden werden, dass junge Menschen in aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Krisen besonders viele Lasten tragen müssen. Und wir müssen mit den jungen Generationen selbst sprechen, und sie hören.“

Studien haben laut Petra Bahr vom Ethikrat gezeigt, dass die jungen Menschen unabhängig von den unterschiedlichen nationalen Maßnahmen, häufiger psychisch krank geworden sind.

„Etwa im Ländervergleich Italien Schweden ist das ganz offensichtlich. Zwei Länder, die sehr unterschiedlich umgegangen sind, etwa mit Schulschließungen. Das Ergebnis ist aber jedes Mal das gleiche: ein ungefähr gleicher Prozentsatz an psychisch erkrankten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.“

Der Deutsche Ethikrat fordert unter anderem niedrigschwellige und flächendeckende schulpsychologische Angebote sowie psychosoziale Unterstützungsangebote. Einrichtungen, die Hilfe für die jungen und ihre Familien bereitstellen. Außerdem müssten zeitnah konkrete Pläne vorgelegt werden, wie bestehende Versorgungsdefizite für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen behoben werden können. Die EU-Kommission will morgen ihre globale Gesundheitsstrategie vorstellen. Bleibt abzuwarten, was dort zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen vorgeschlagen wird.