„Wir werden einen angenehmen Winter haben!“ Das hat der rumänische Energieminister wissen lassen. Denn, so Virgil Popescu, bei der Gasspeicherung sei Rumänien dem EU-Gasnotfallplan jetzt schon voraus, berichtet Radio Rumänien International. Rumänien will auch weiter in die Tat umsetzen, was Bundesfinanzminister Christian Lindner vor ein paar Wochen laut gedacht hat. Eine Diskussion in der EU über die Förderung eigener Öl- und Gasvorkommen
„Das ist lange nicht angefasst worden dieses Thema, weil die auch als unwirtschaftlich galten. Das heißt die Kosten dafür, Öl- und Gasvorkommen zu erschließen, waren angesichts der Weltmarktpreise zu hoch. Nun haben sich aber die Rahmenbedingungen so verändert, dass diese heimischen Energieträger, Öl und Gas etwa in der Nordsee, dass die plötzlich wettbewerbsfähig sind. Und dass wir es mit möglichen Knappheiten zu tun haben. Also müssen wir auch das in den Blick nehmen.“
Rumänien will Erdgas aus dem Schwarzen Meer fördern. „Neptun Deep“ gilt als eines der größten Gasfelder in Europa. Das rumänische Staatsunternehmen Romgaz hat 50% der Aktien des amerikanischen Unternehmens ExxonMobil im Rahmen des Projekts „Neptun Deep“ übernommen. Die Transaktion hat einen Wert von mehr als 1 Milliarde Dollar. Rumänien verfügt über große Gasreserven im Schwarzen Meer – schätzungsweise rund 200 Milliarden Kubikmeter. Der größte Teil davon – mit geschätzten etwa 50 Milliarden Kubikmetern befindet sich im Bereich „Neptun Deep“. Zum Vergleich: 2020 hat Russland gut 168 Milliarden Kubikmeter Erdgas per Pipelines nach Europa geliefert. Davon über 56 Milliarden Kubikmeter für Deutschland. Romgaz will bei „Neptun Deep“ mit dem österreichisch- rumänischen Konzern ÖMV Petrom zusammenarbeiten. Die erste Ausbeute wird Ende 2026 oder Anfang 2027 erwartet. Von rumänischer Seite heißt es, dass das Gas ausreichen werde, um auch die Nachbarn in der EU versorgen zu können.