Frauen und Kinder zuerst! Das stimmt, meistens, wenn es um die Rettung aus Not-Situationen geht. Für Papa das Kotelett, für Mama den Knochen, heißt es trotz oder besser wegen der Klimakrise, des Ukraine-Kriegs, der Ernährungskrise, der galoppierenden Inflation. Eine aktuelle Studie der Hilfsorganisation Care zeigt, dass weltweit 150 Millionen mehr Frauen als Männer hungern. Frauen sind demnach zu 90 Prozent für die Herstellung, Zubereitung und den Kauf von Lebensmitteln verantwortlich, aber sie essen kleinere Portionen, oder lassen sie ganz aus, um der Familie den größeren Anteil zu überlassen. Genaue Daten zur Verbindung zwischen Ernährungssicherheit und Geschlechterungleichheit fehlen. Care fordert bessere Daten, auch um politische Maßnahmen anzustoßen. Und damit sind wir im EU-Parlament und bei der Kommissarin für Gleichstellung Helena Dalli.
„Wir sind uns alle einig, Frauenarmut hat in der EU keinen Platz, noch in der Welt. Viele Politikbereiche müssen ihren Beitrag leisten, um das erhöhte Risiko von Frauenarmut anzugehen. Und um die wirtschaftliche Gleichstellung von Frauen und Männer sicherzustellen. Der Kampf gegen Frauenarmut ist eine gemeinsame Verantwortung.“
Das EU-Parlament hat die EU-Kommission aufgefordert eine EU-Strategie zur Armutsbekämpfung bis 2030 mit Schwerpunkt auf Frauen zu entwickeln. Laut Eurostat war das Risiko von Armut und sozialer Ausgrenzung in der EU im Jahr 2020 höher für Frauen (22,9 %) als für Männer (20,9 %). Seit 2017 hat sich die geschlechtsspezifische Armutskluft in 21 Mitgliedstaaten vergrößert. Die zuständige Berichterstatterin Im EU-Parlament Lina Gálvez Muñoz von der S&D sagt:
„No tenemos excusas!“
Ausreden gibt’s keine.