ESA und Experten beraten zu Weltraum-Schrott

Nehmen wir ein Euro-Stück, geben Schwerelosigkeit und die Erdanziehung dazu, schon haben wir ein Geschoss mit extremer Zerstörungskraft. Oder besser, ein winziges Stück Weltraumschrott, das mit rund 56.000km/h durchs Weltall fliegt und das einen Satelliten in viele tausend neue Weltraumschrott-Stücke zerreißen kann, wenn die beiden unglücklich zusammentreffen. Bei aktuell etwa 130 Millionen Stückchen und Stücken größer als ein Millimeter gibt es viel zu tun. Und es wird immer mehr… Tim Flohrer ist bei der ESA für die Müllabfuhr zuständig.

Verschiedene europäische Landerflaggen sowie eine Falle der eruopäischen Weltraumbehörde ESA, die neben einer dunkelblauen, mit dem ESA-Logo versehenen Wand aufgestellt wurdenHolger Winkelmann

„Eine wichtige Quelle für Raumfahrtrückstände sind Explosionen und Kollisionen. Wir wissen von einem Ereignis in 2009., das wir als besonders schwerwiegend ansehen können. Das war die Kollision zwischen dem ausgedienten Satelliten Kosmos 2251 und Iridium 33, der aktiv war. Und diese Kollision, ein einziges Ereignis, hat eine Anzahl von mehreren tausend Fragmenten im Orbit zurückgelassen.“

Und das war es dann vielleicht erstmal mit Internet, Handy-Verbindung oder Navi…Es ist Zeit, aktiv zu werden. Das soll in der kommenden Woche auf der Weltraum-Schrott-Konferenz der ESA in Darmstadt auch passieren. Weltraum-Schrott ist ein globales Problem, das global gelöst werden muss, sagt Tim Flohrer. Es geht um regelmäßigen Austausch von Wissen und der Zusammenarbeit der Raumfahrt-Agenturen. Die ESA hat ihren Plan zum Müll-Sammeln stehen.

„Im Rahmen des Programm „Space Safety“ der ESA wird mit „Clear Space One“ in 2025 demonstriert, dass es möglich ist, ein ausgedehntes Objekt zu greifen, und zum kontrollierten Absturz zu bringen. (…) Technologie für dieses aktive Rückholen wird entwickelt. Es gibt dort verschiedene Ansätze. Robotische Arme, auch Harpunen-Auswurf von Netzen werden aktiv entwickelt und zum Teil auch schon demonstriert.“