Die EU und ihre Sprachen

Die EU und ihre Sprachen: Nichts lässt uns mehr über ein Land und seine Kultur lernen als die Landessprache. Gut, mit Verreisen ist es durch Corona ja gerade eh etwas schwierig. Das könnte ja ein guter Anlass sein, sich mal an was neues zu wagen. Die EU-Kommission rät uns ja, mindestens zwei Fremdsprachen zu lernen. Sie trommelt rund um den europäischen Tag der Sprache (26.9. virtuelle Aktion am 28.09.) jetzt ordentlich dafür. Sprachwissenschaftler können da nur zustimmen. Julia Settinieri ist Sprachwissenschaftlerin an der Uni Bielefeld und sagt: Egal wie alt – ran an neue Sprachen!

Amélie Förster | Euranet Plus

„Mehrsprachigkeit ist für das Gehirn quasi wie Sport. Sie kann zum Beispiel Alzheimer einige Jahre hinauszögern, oder sie erleichtert natürlich auch den Erwerb weiterer Sprachen. Tatsächlich sind Erwachsene aufgrund ihrer analytischen Herangehensweise zunächst sogar schneller als Kinder, die ja eher durch Imitation, als durch Gebrauch und Erklärung lernen. Aber Kinder ultimativ erfolgreicher. Also, erwerben Kinder oder Jugendliche eine Umgebungssprache vor dem 12 oder 15ten Lebensjahr, erreichen sie in der Regel ein muttersprachliches Niveau. Was in höherem Alter deutlich unwahrscheinlicher wird.“

Etwa 200 Sprachen hat alleine Europa zu bieten. Ein wahrer Schatz quasi. Denn es gibt so viele tolle Redewendungen, die wir im Deutschen gar nicht haben. Und da ist das finnische Wort für sich allein in Unterhosen zu betrinken nur das wohl bekannteste Beispiel. Und wer schon eine andere Sprache spricht, dem fallen manche Fremdsprachen dann auch recht leicht…

„Grundsätzlich können wir Sprachen leichter und schneller lernen, die anderen Sprachen ähnlich sind, die wir bereits sprechen. Das heißt, wenn jemand bereits deutsch spricht und vielleicht auch noch englisch, dann wird es ihm vergleichsweise leicht fallen, noch weitere germanische Sprachen wie zum Beispiel schwedisch oder niederländisch zu lernen. Andererseits wenn jetzt beispielsweise schon jemand italienisch spricht, dann wird er schnell spanisch, rumänisch, portugiesisch oder eben andere romanische Sprachen lernen können.“

Die EU-Kommission macht aus dem Europäischen Tag der Sprache in diesem Jahr ein virtuelles Event…hat den Vorteil, dass wir alle ganz einfach Aktionen im Netz verfolgen können.

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