Erster Impfstoff gegen Ebola kommt jetzt auf den Markt

Burgwedel, eine Kleinstadt bei Hannover, kennt man vielleicht durch die Drogeriemarktkette Rossmann. Die hat dort nämlich ihren Sitz. Die 20.000-Einwohner-Stadt kennt man vielleicht auch noch durch die dort geborene Schauspielerin Bettina Zimmermann. Aber dann hört’s auch schon auf. Oder? Amélie Förster, was kannst Du uns Spannendes über die Kleinstadt erzählen?

Impfung: der Bildausschnitt zeigt einen Mediziner, der einem Patienten eine Spritze in den Oberarm verabreicht.

In Burgwedel in Niedersachsen soll zukünftig ein weltweit einzigartiger Impfstoff produziert werden. Einer der fünf Big Player im Pharmabereich betreibt dort einen Standort. Die Firma MSD, international bekannt als Merck, Sharp & Drohme, hat insgesamt sieben Standorte in Deutschland. „Ervebo“ heißt das Medikament und soll gegen die Virus-Erkrankung Ebola helfen. Wie lange hat man eigentlich nach einem passenden Medikament geforscht?

„Der Impfstoff befand sich seit dem Ebola-Ausbruch in Westafrika 2014 in der Entwicklung. Die Entscheidung der Europäischen Kommission das Medikament zur Produktion freizugeben, erfolgte auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur, die Nutzen und Risiken des Mittels bewertet hat.“

Und diese Entscheidung hat EU-Pressesprecherin Mina Andreeva am Dienstag bekannt gegeben. Nach dem wissenschaftlichen Gutachten eines Medikaments gilt übrigens eine gesetzliche Frist von 67 Tagen, in denen die Kommission entscheiden muss, ob ein Medikament vermarktet werden darf, oder nicht.

Die Entwicklung des Impfstoffs ist durch zwei Projekte der „Innovative Medicines Initiative“, auch IMI genannt, unterstützt. IMI ist Teil des EU-Programms „Horizont 2020“.

Was ist Horizont 2020 nochmal genau?

Horizont 2020 ist eigentlich ein EU-Innovations- und Forschungsprogramm, das –  so sagt’s der Name eigentlich schon – bis 2020 laufen soll. Das Anschlussprogramm mit dem Namen „Horizont Europa“ wird seit Juni vergangenen Jahres diskutiert und soll unter dem neu konstruierten Parlament fortgesetzt bzw. finalisiert werden. Am Freitag informiert die Europäische Kommission die Koordinatoren der derzeitigen Horizont-2020-Projekte über die anstehenden Veränderungen. Diese Veranstaltung wird auch im Netz per Livestream übertragen.

Auf der Website des Robert Koch-Institus gibt’s übrigens eine aktuelle Karte mit einer Übersicht der Ausbrüche der Ebola-Erkrankungen in Zentralafrika.