Ein Jahr Corona – viele Baustellen

Ein Jahr Corona – viele Baustellen: Ein Jahr Corona hat auch viele Baustellen im EU-System zum Schutz der öffentlichen Gesundheit offensichtlich gemacht. Da wäre einmal die Zuständigkeit und Arbeitsweise des ECDC – dem Europäischen Zentrum für Prävention und die Bekämpfung von Krankheiten. Das ECDC will durch Risikobewertungen, professionelle Beratung und Updates zur epidemiologischen Situation seinen Beitrag leisten.

EU/Centonze Claudio

Vaccines Ð symbolic studio/sill life compositions

Doch, so hat EU-Ombudsfrau Emily O’Reilly kritisiert, das ECDC sei nicht gut genug mit Infos und Daten versorgt worden. Insbesondere zu Beginn der Krise. Das soll sich auf Vorschlag der EU-Kommission bessern. Auch ECDC Chefin Andrea Ammon weiß, vor allem das Digitale muss mehr Einzug halten.

„Aus unserer Sicht greifen die Vorschläge die wichtigsten gelernten Lektionen auf. Und die vorgeschlagenen Änderungen sind [Erstens], insbesondere in Bezug auf Überwachung – mehr digitalere Workflows; Zweitens, die Einsatz-Bereitschaft stärken, dass wir mehr Ressourcen erhalten, um eine Task Force aufzubauen, die Ländern hilft und Länder bei ihren Kontrollanstrengungen unterstützt; ein breiteres Mandat, damit wir außerhalb der EU arbeiten können; Und auch dass Referenzlabors vorgeschlagen werden. “

Eine gute Lehre, findet der deutsche EVP-Abgeordnete im EU-Parlament Niclas Herbst.

„Ich glaube, dass der Vorschlag hier in die richtige Richtung geht. Wir brauchen noch Veränderungen, wenn es um die Strukturen dieser Agentur geht und insgesamt um die Ausstattung. Wir müssen auch darüber nachdenken, wie die verschiedenen Agenturen, es gibt ja noch die Zulassungsagentur EMA, und es gibt in Zukunft hoffentlich auch ein weiteres Instrument mit HERA, zur Katastrophen-Reaktion. Wir müssen dafür sorgen, dass diese Institutionen gut zusammenarbeiten, dass es kein Wirrwarr gibt, sondern dass die gut aufeinander abgestimmt arbeiten können wie ein Uhrwerk. Denn die nächste Krise kommt bestimmt.“

Um der besser begegnen zu können, will die EU-Kommission die Aufgaben der EMA erweitern. Engpässe von Arzneimitteln sollen so vermieden, krisenrelevante Medikamente schneller entwickelt und bereitgestellt, der Daten- und Informationsaustusch verbessert werden. Kritiker meinen allerdings, dass die Verbesserungsvorschläge noch nicht weit genug gehen.