Kommission ruft zur Masern-Impfung auf

Die Zahlen sprechen für sich, und sie haben leider nichts Gutes zu sagen. Über 41.000 Kinder und Erwachsene sind in ganz Europa alleine in den ersten sechs Monaten dieses Jahres an Masern erkrankt. Mindestens 37 Menschen sind in diesem Jahr bereits daran gestorben. Diese Zahlen hat die Europa-Abteilung der Weltgesundheitsorganisation WHO gerade bekanntgegeben. Die EU-Kommission ist auch alarmiert und hat eine Antwort: Impfen. Claudia Knoppke hat noch mehr beunruhigende Zahlen.

Impfung: der Bildausschnitt zeigt einen Mediziner, der einem Patienten eine Spritze in den Oberarm verabreicht.

Die WHO schreibt in ihrem Bericht, dass die aktuelle Zahl der Maserninfektionen die mit Abstand höchste seit 2010 ist. Der bislang höchste Jahres-Wert lag bei knapp 24.000 Masernfällen 2017. Die WHO-Europa Direktorin hat alle Länder aufgerufen, unverzüglich Maßnahmen einzuleiten, um eine Ausbreitung des hochansteckenden Masern-Virus zu stoppen. Kommissionssprecherin Anca Paduraru sagte dazu:

„Wir teilen die Sorge der WHO-Europa-Direktorin. Die Zahlen des EU-Präventionszentrums ECDC bestätigen die besorgniserregende Situation. Und uns macht Sorge, dass drei der Länder mit den meisten Masernfällen EU-Staaten sind.“

Laut WHO-Europa sind sieben europäische Ländern besonders betroffen. In Frankreich, Italien, Griechenland, Serbien, der Ukraine, in Russland und in Georgien sind alleine 2018 über 1.000 Kinder und Erwachsene an Masern erkrankt. Um eine Masernausbreitung zu verhindern, bleibt für die WHO und die EU-Kommission eine Impfung das günstigste und effektivste Mittel der Wahl.

„Und grundsätzlich sagen wir, die geringe Immunisierungsrate in einem Land gefährdet die Gesundheit und Sicherheit aller Menschen in der EU. Jede nicht immunisierte Person bleibt gefährdet, und gefährdet andere. Also, Impfung ist somit ein Akt der Solidarität.“