EU will besser impfen

Impfen ja, oder nein? Über diese Frage sind schon Freundschaften gesprengt worden. Eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage zeigt: 85 Prozent der Europäer sehen Impfungen als gutes Mittel zur Verhütung von Krankheiten. ABER: 48 Prozent glauben auch, dass Impfungen schwere Nebenwirkungen haben können. Da sieht die EU-Kommission weiter Handlungsbedarf.

Impfung: der Bildausschnitt zeigt einen Mediziner, der einem Patienten eine Spritze in den Oberarm verabreicht.

Claudia Knoppke, was macht die EU-Kommission jetzt mit diesem Ergebnis?

Die EU-Kommission hat damit angefangen, ein fälscherweise vor die 48 Prozent zu setzten. Also, zu sagen, dass diese von fast der Hälfte der Europäer befürchteten Nebenwirkungen, fälschlicherweise befürchtet werden. Und der zuständige Kommissar Jyrki Katainen hat die Eurobarometer-Ergebnisse auch damit kommentiert, dass es noch viel zu tun gibt, um seiner Meinung nach Desinformation zu bekämpfen. Denn, das hat auch die Weltgesundheitsorganisation festgestellt, dass die Falschinformationen über Impfungen zu den Top Ten der größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit gehören.

Und was will die EU Kommission dagegen tun?

Sie will mit Fakten gegen Meinungen vorgehen. Sie will dafür sorgen, dass die Versorgung mit Impfstoffen weiter verbessert wird, und sie will im September einen Impf-Gipfel abhalten. Die EU-Kommission argumentiert aber auch mit einer Verantwortung für die Immungeschwächten in unserer Mitte. Als Beispiel werden Kinder genannt, die ein Krebsleiden überstanden haben. Die können aber wegen einer Immunschwäche nicht geimpft werden. Für diese Kinder kann eine Gefahr von ihren Spielkameraden ausgehen, wenn die nicht geimpft sind. Also, die Kommission argumentiert: Der Herdenschutz ist von entscheidender Bedeutung, auch um die Geschwächten zu schützen. Außerdem sei in den vergangenen zwei Jahrhunderten bewiesen worden, dass Impfstoffe wirken.

Die EU-Kommission will weiter dafür sorgen, dass die Menschen in Europa flächendeckender geimpft werden.