Mindestlohn: Deutschland hinkt hinterher

Der Mindestlohn wurde in Deutschland ja nicht nur bis zu seiner Einführung heftig diskutiert. Auch jetzt, wo er da ist, ist das so. Vor allem die SPD und die Sozialverbände hatten die Einführung ja begrüßt. Ein Blick in die EU zeigt aber auch: Die Höhe des Stundenlohns ist in vielen anderen Ländern höher.

Nahaufnahme verschiedener Euro-Gelscheine und -Münzen.

Holger Winkelmann – Gerade auch zum Beginn des Jahres haben sich die Zahlen verändert:

Genau: Die meisten EU-Länder haben ihre Mindestlöhne erhöht, im Schnitt um fast fünf Prozent. Deutschland liegt jetzt mit 8,50 Euro pro Stunde hinter allen anderen westeuropäischen Staaten. Insgesamt haben 17 Länder die Löhne angehoben. Der aktuelle Mindestlohnbericht der Hans Böckler Stiftung zeigt das. Erhöht wurde der Mindestlohn im Schnitt um 4,6 Prozent. „Da gleichzeitig die Inflation sehr niedrig war, legten die Mindestlöhne in den meisten EU-Ländern auch real deutlich zu.“

Mach es mal konkret: Wieviel mehr Mindestlohn zahlen andere europäische Länder?

Also Spitzenreiter mit 11 Euro 12 ist Luxemburg. In Frankreich sind es 9,67 – bei unseren Nachbarn in den Niederlanden 9 Euro 36. Außerdem noch vor Deutschland liegen Großbritannien, Irland und Belgien. Am Ende der Skala sind Griechenland, Portugal und Polen zu finden. In Polen liegt der Mindestlohn bei 2 Euro 55. In Deutschland könnte der Mindestlohn allerdings ab dem Juni ansteigen. Arbeitsministerin Andrea Nahles hatte das schon am Ende des vergangenen Jahres gefordert. Im Juni trifft sich eine Kommission, die über eine Erhöhung berät. Wie diese Gespräche ausgehen ist noch offen.

Bei der Höhe des Mindestlohns hinkt Deutschland im europäischen Vergleich noch etwas hinterher.