Integration durch Arbeit

.: Im Europaparlament in Straßburg stehen Schengen und die Flüchtlinge heute wieder auf der Agenda. Im Vorfeld hieß es heute wieder aus den Fraktionen: wir sollten nicht ständig neue Maßnahmen erfinden, sondern entschlossen umsetzen. Oder auch: für das Scheitern in der Flüchtlingskrise ist NICHT Brüssel verantwortlich! So oder so: die Flüchtlinge kommen auch weiterhin. In Deutschland gilt: die Menschen müssen schnell integriert werden. Am besten geht das über Arbeit. Das ist aber gar nicht so einfach, erklärt Monika Olszewski berichtet:

Blick durch einen Bauzaun auf eine Baustelle an einem großem Gebäude.

Denn häufig heißt es für die Neuangekommenen erstmal warten: Drei Monate definitiv, denn so lange dürfen sie auf keinen Fall arbeiten. Knapp anderthalb Jahre wird geprüft, ob auf die entsprechende Stelle vielleicht eher ein EU-Bürger passt und nach anderthalb Jahren und einem OK von der Ausländerbehörde kann`s losgehen. Die Arbeitsagentur in NRW kümmert sich um alle und hat sogenannte Integrationpoints eingerichtet. Sebnem Rohani von der Arbeitsagentur in Bielefeld, erklärt die ersten Schritte:

„Wie sind seine Sprachkenntnisse? Dann zeigen wir auf wo er seine Sprachkenntnisse erwerben kann. Wir prüfen auch die Qualifikationen, die er vielleicht aus dem Ausland mitgebracht hat.“

Der Internationale Währungsfonds hat die EU-Länder dazu gedrängt, Hindernisse für den Eintritt von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt abzubauen. In Deutschland dürfen beispielsweise Fachkräfte sofort arbeiten. Denn in der Gesundheits- und Pflegebranche, bei den Mech- oder Elektronikern und auch bei den Ingenieuren fehlen Arbeitskräfte. Deshalb braucht`s eben die Anerkennung bestimmter Qualifikationen.

„Diese Menschen können, auch häufig ohne Vorrangprüfung, wenn sie eine Fachkraft sind, in den Berufen sofort anfangen zu arbeiten, nach den drei Monaten Beschäftigungsverbot.“

Denn, die meisten Flüchtlinge wollen arbeiten. Und das gerne sofort, beobachtet Rohani von der Arbeitsagentur:

„Die sind eigentlich sehr motiviert. Und fragen auch nach, was für Berufe es gibt. Da sind wir auch mit der Berufsberatung in unserem Haus im sehr engen Kontakt, das wir den Menschen diese Perspektiven auch aufzeigen können.“

Denn, auch das sagt die Agentur für Arbeit, die Menschen, die hier Asyl bekommen, sind eine Chance um dem demographischen Wandel entgegenzuwirken.