Wer hätte das gedacht? Weder die Ukraine-Krise noch die Griechenland-Krise ist für die Mehrheit der Deutschen das größte Problem in der EU. Deutsche sehen Migration als DAS Problem der EU. Und da sind die Menschen in Deutschland kritischer als der Durchschnitt in Europa – so hat es eine aktuelle EU-Studie ergeben.
Fast zwei Drittel der Deutschen sind gegen Einwanderung, allerdings nur gegen Einwanderung aus Ländern außerhalb der Europäischen Union. Und wenn von Einwanderern von außerhalb der EU gesprochen wird, hat die Mehrheit der Deutschen auch ein negatives Gefühl. Getoppt wird diese ablehnende Einstellung gegenüber Migranten aus Drittländern nur von den Italienern – da sind drei Viertel dagegen. Das ist aber kaum verwunderlich, schließlich hat das Land auch am meisten an den EU-Außengrenzen damit zu kämpfen. Im sozialeren Schweden spricht sich dagegen nur ein Viertel der Befragten dagegen aus.
Das Thema Migration ist offenbar brisanter geworden, aber die Deutschen sprechen sich dennoch auch positiv gegenüber Migranten aus – das trifft allerdings nur eine bestimmte Gruppe. Zuwanderern aus EU-Staaten sind die Deutschen wohl gesonnen. Da ist die Meinung viel positiver, die Hälfte der Deutschen sagt: „Zuzug aus EU-Ländern ist ok.“ Drei Viertel der Deutschen finden es gut, dass jeder EU-Bürger in jedem EU-Land leben kann – ähnlich viele Deutsche halten es auch für eine gute Sache, dass jeder EU-Bürger im Land seiner Wahl arbeiten darf und damit liegt Deutschland im EU-Durchschnitt. Besonders positiv: Selbst die Menschen, die ein eher mieses Bild von der EU haben, sind überwiegend dafür, dass sich EU-Bürger innerhalb der EU überall niederlassen dürfen.
Kurz zusammengefasst: Zuwanderer aus Drittländern eher nein, Zuwanderer aus der EU eher ja – so die Meinung der Deutschen laut einer aktuellen EU-Umfrage.