Wettbewerb belebt bekanntlich das Geschäft. Und das kann für uns als Verbrauer und Verbraucherinnen den Vorteil von Angebots-Vielfalt und guten Preisen haben. Wenn sich aber Unternehmen zusammentun und ein Kartell bilden, dann ist das meist zum Schaden für viele. Die EU-Kommission hat jetzt eine Millionenstrafe gegen zwei Online-Lieferdienste wegen der Bildung eines Kartells verhängt. Es geht um Delivery Hero aus Berlin und Glovo aus Barcelona, so Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera.

„Die Ermittlungen haben 2022 begonnen. Die EU hat von Amts wegen eine Marküberwachung gestartet, nachdem es Hinweise von lokalen Wettbewerbs-Behörden gegeben hatte, und von einem anonymen Whistleblower, mit der Aussage, dass etwas verdächtig ist.“
Den beiden Online-Lieferdiensten wird u.a. vorgeworfen, ein Abwerbeverbot- verabredet zu haben. Das sei ein Grund, warum der Fall besonders sei.
„Es ist das erste Mal, dass die Kommission Unternehmen mit Strafen belegt, die ein Abwerbeverbot verabredet haben. Das sind Vereinbarungen, bei denen die Unternehmen sich zusagen, Mitarbeiter des anderen nicht anzuwerben und einzustellen.“
Das sei nicht nur zum Nachteil für die Arbeitnehmer, sondern ganz direkt auch zum Nachteil für alle Verbraucherinnen und Verbraucher, sagt die Kommissarin.
„Mit anderen Worten: die Ermittlungen zeigen, Wettbewerbsregeln halten die Preise unten. Sie schützen auch unsere Freiheit zu entscheiden, einschließlich wo wir arbeiten wollen.“
Beide Online-Lieferdienste haben ihre Beteiligung an dem Kartell zugegeben. Das kann die verhängte Strafe von 329 Millionen Euro um einige Millionen, nämlich 10 Prozent, verringern.