Kommission macht Druck auf Ryanair

Die Billigairline Ryanair hat angekündigt, bis Ende Oktober täglich 40 bis 50 Flüge zu streichen. Das irische Unternehmen begründet das u.a. damit, dass durch die gestrichenen Flüge die Pünktlichkeit verbessert werden sollte. Experten haben sich mittlerweile zu Wort gemeldet und vermuten ganz andere Hintergründe. Von der Beratungsfirma Airborne wird vermutet, dass Ryanair sich auf den Fall vorbereite, dass Air Berlin vorzeitig aus Geldmangel am Boden bleiben muss. Dann hätte Ryanair Flieger in der Hinterhand, um bei der Vergabe von Start- und Landerechten den Zuschlag zu bekommen, sagte ein Airborne-Sprecher der dpa. An anderer Stelle wird vermutet, dass Ryanair schlicht die Piloten weglaufen. Auch die EU-Kommission hat sich zu Wort gemeldet. Claudia Knoppke berichtet:

Blick aus dem Flugzeugfenster auf die Tragfläche, man sieht im Hintergrund etwas Landschaft, eine Wolke und den Himmel.

Die EU-Kommission will zunächst einmal beobachten, denn:

„Erst einmal sind das operative Entscheidungen der Airline, nicht der Kommission.“

ABER, auch das sagte ein Kommissionsprecher:

„Airlines, die in der EU fliegen, müssen natürlich gleichzeitig die EU-Regeln beachten. Passagiere, deren Flüge gestrichen werden, haben ein ganzes Bündel von Rechten. Zum Beispiel das Recht auf Geldrückgabe, einen Alternativflug, oder eine Entschädigung.“

Dass diese Regeln eingehalten und durchgesetzt werden, sei aber in erster die Zuständigkeit der nationalen Behörden. Trotzdem:

„Wir erwarten, dass Ryanair die Regeln einhält.“

Für die Passagiere bleibt es derweil ärgerlich. Sie beschwerten sich u.a. via Twitter darüber, dass die Ankündigung von Ryanair am vergangenen Freitag so kurzfristig kam.