GAP: EU will Agrarpolitik zukunftsfähig machen

Brüssel will die EU-Agrarpolitik zukunftsfähiger und einfacher gestalten. Die europäischen Institutionen diskutieren aktuell über verschiedene mögliche Wege für eine Überarbeitung der komplexen und auch umstrittenen Gemeinsamen Agrarpolitik, der GAP. Eine „Vision für Landwirtschaft und Ernährung“ soll die GAP neu aufstellen. Gleichzeitig schlagen Umweltverbände Alarm, dass die Versuche, alles “einfacher” zu machen, zu Lasten von Umweltmaßnahmen gehen wird. Agrar-Kommissar Christophe Hansen hat im Gespräch mit unserem Euranet Plus-Partner in Luxemburg – Radio 100,7 -widersprochen.

„Unsere Ambitionen bleiben unverändert. Allerdings haben wir in den fast drei Jahren, in denen die aktuelle Agrarpolitik in Kraft ist, festgestellt, dass manche Dinge in der Praxis nicht so gut funktionieren. Beim Grünland beispielsweise haben wir es mit der aktuellen Vereinfachung sogar geschafft, einen höheren Umwelt- und Klimaschutz zu erreichen. Und ich halte es für wichtig, die Umweltleistung mit der agronomischen Realität in Einklang zu bringen. Und genau das tun wir hier.“

Mehr Forderungen und Stimmen zur geplanten GAP-Reform gibt es auch in der aktuellen Folge des Euranet plus- Panorama-Podcast.

Die EU-Kommission will ihre Vorschläge zur GAP-Reform im Juli vorstellen-zusammen mit Vorschlägen für den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) ab 2028. Agrar-Kommissar Hansen will sicherstellen, dass das massive GAP-Budget nicht zu stark gekürzt wird. Doch klar ist schon vor den Verhandlungen zum nächsten MFR, dass es einige neue Prioritäten – neben den traditionellen Schwergewichten wie Agrar- und Regional-Politik- gibt. Verteidigung und Sicherheit, haben deutlich an Bedeutung gewonnen.