Schweden seit 30 Jahren in der EU

Die EU verändert sich stetig. Der Brexit ist abgeschlossen. Und während in Großbritannien unbedingt raus aus der EU wollte, feiern die Schweden in diesem Jahr ihre 30-jährige Mitgliedschaft in der EU und das ziemlich groß. Wir von Euranetplus haben mit der Schwedin Lena Annerwall gesprochen, die den Beitritt als junge Berufstätige und Grenzgängerin miterlebt hat. Sie erzählt, was sich für sie selbst seit dem Beitritt für Schweden maßgeblich verändert hat.

Unterschrift, UnterschreibenEU/Aurore Martignoni

EU pen and flag

Also vor 30 Jahren war es kein Kinderspiel, ein Aufenthaltserlaubnis in Deutschland zu bekommen. Um einen Aufenthaltstitel zu beantragen, musste man ein Arbeitserlaubnis haben. Aber um ein Arbeitserlaubnis zu bekommen, musste man ein Aufenthaltserlaubnis haben. Im Flur in der Ausländerbehörde standen wir, Menschen aus allen Ländern der Welt, außerhalb EU. Wir warteten und warteten, oft ohne Ergebnis. Und dann, 1995, durfte ich von einem Tag auf den anderen, vor allen anderen, auf einem Schnellspur direkt ins Besprechungszimmer und konnte unkompliziert die Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Für mich war das Leben plötzlich in vieler Hinsicht einfacher.

Und für Schweden selbst als Land? Was ist da die größte Veränderung?

Also seit Schweden in der EU hat sich schon einiges verändert, der Handel vor allem läuft einfacher. Wir arbeiten mehr mit anderen Ländern zusammen, auch bei Umweltforschung, Gleichstellung und so. Klar, es gibt ein paar Nachteile, aber insgesamt war der Beitritt schon gut für Schweden.

Spannend zu wissen fanden wir auch, was fehlt ihr denn am meisten in Deutschland, wenn sie an Schweden denkt?

Ja, das Meer, das Licht im Sommer und die Natur, die Schären. Das vermisse ich und manchmal auch als Frau in Deutschland vermisse ich, dass die Frauen in Schweden doch eine andere Stellung haben als in Deutschland. Es gibt noch ein paar Schritte in Deutschland zu gehen, wenn es um Gleichstellung geht.