Ich persönlich wäre schlecht für den Fall vorbereitet, dass da draußen was Schlimmes passiert. Keine Vorräte an Trinkwasser, Nudeln, Konserven, kein batteriebetriebenes Radio. Der Vize-Präsidentin der EU-Kommission Roxana Mînzatu geht es da ganz ähnlich, obwohl sie es besser weiß.
„Ich komme aus Rumänien. Und es gab Zeiten in meiner Kindheit und Jugend, da gehörte vorbereitet zu sein zu unserem Leben, denn wir hatten Blackouts und Engpässe in der kritischen Infrastruktur. Und wir mussten wissen was zu tun ist, wenn es kein Licht oder keine Heizung gab. Wir hatten auch ziemlich häufig Erdbeben. Ich habe also etwas Erfahrung diesbezüglich, aber tatsächlich, die Auswirkung des Friedens und der Ruhe ist das Gefühl der Geborgenheit, und dass uns sowas nicht passieren kann.“

Hadja Lahbib
Doch: „wir müssen auf das Schlimmste vorbereitet sein, damit es nicht zum Schlimmsten kommt“. Das hatte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen gesagt, als sie im vergangenen Herbst den Niinistö-Report vorgestellt hat. Der ehemalige finnische Präsident Niinistö hatte einen Bericht mit Vorschlägen zur besseren Vorbereitung auf den Ernstfall übergeben. Die EU-Kommission hat daraus jetzt eine Strategie für die EU erarbeitet. Und die geht uns alle an, sagt die Kommissarin für Krisenmanagement Hadja Lahbib
„450 Millionen Bürger. Das sind 450 Millionen Gründe, besser vorbereitet zu sein. Heute sind die Bedrohungen für Europa komplexer als je zuvor und sie hängen alle zusammen.“
Dabei gehe es nicht nur um die Bedrohung durch Kriege, wie den in der Ukraine, sagt Lahbib. Die Schlachtfelder würden wir alle bei uns tragen – wie unsere Handys, unsere Computer. Bedroht seien auch unsere Banken, Kraftwerke, Versorgungsketten. Naturkatastrophen und Extremwetter gehören ebenfalls dazu. Die EU-Kommission schlägt in der Strategie zur Vorbereitung auf Krisen mit sieben Kernpunkten u.a. vor, dass die Bevölkerung besser vorbereitet wird. Durch einen entsprechenden EU-Tag zur Krisenvorbereitung, Vorbereitet sein als Schulfach und für uns alle ein „Krisen-Paket“, das uns für 72 Stunden mit allem versorgen könnte. Hoffentlich lange genug, bis es Entwarnung gibt.