Die EU hat eine Textilstrategie

Heute habe ich für Euranetplus mal eine Schätzfrage mitgebracht: Wieviel Kleidung entsorgen wir wohl so im Schnitt? Die Frage geht an meinen Kollegen Holger Winkelmann. Also: Einfach mal raten!

So zwei, drei Kleidungsstücke im Jahr vielleicht? Aber das ist auch nur ein Bauchgefühl.

UE / Xavier Lejeune

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12 Kilogramm! Im Schnitt pro Jahr und Person in der EU. Insgesamt sind das 5 Millionen Tonnen. Jetzt kommt noch eine Schätzfrage. Wieviel Kleidung davon wir zu neuer Kleidung recycelt?

Puh, keine Ahnung. 10 Prozent vielleicht?

Es ist nur ein Prozent! Also wahnsinnig wenig eigentlich. Daran muss und soll sich was ändert, findet auch die EU-Kommission und verfolgt deshalb in den nächsten Jahren die EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien.

Ahja, damit werden bestimmt die Ziele aus dem Green Deal der vorherigen Kommission weitergeführt. Oder?

Ganz genau. Es geht darum die Produktion und den Verbrauch von Textilien weiter in den Fokus zu rücken. Die Auswirkungen auf die Umwelt durch die Textilproduzierende Industrie sind hoch. Textilien gehören zu den vier größten Einflussfaktoren, was den Klimawandel angeht und zu den drei größten Wasserverbrauchern weltweit. Mit der Strategie soll sich das alles ändern. Die Herstellung von Kleidung, aber auch unser Konsum hier in der EU.

Also geht es darum, dass wir alle mehr Second Hand kaufen sollen?

Auch. Bis 2030 stehen vier große Ziele auf dem Plan. Kleidung soll langlebiger, reparierbar und recyclebar sein. Aber auch weniger gefährliche Stoffe beinhalten. Fast Fashion soll out of Fashion sein. Wir alle sollen länger von hochwertigeren und bezahlbaren Textilien profitieren. Es gibt auch Wiederverwendungs- und Reparaturdienste.