Das Thema ist seit Jahren ein Aufreger. Geht es um das Thema Wölfe, dann sind die Fronten ganz oft verhärtet. Die einen sagen: Die Wölfe holen sich nur das zurück was ihnen gehört. Die anderen sagen: Die Wölfe bedrohen uns und unsere Tiere. Holger Winkelmann, jetzt will die EU den Abschuss erleichtern

Jessika Roswall
Ja, sie macht zumindest erst einmal den Vorschlag, den Status von „streng geschützt“ auf „geschützt“ runter zu setzen. Die Begründung hast Du schon angedeutet. Die Population der Wölfe in Europa steigt. Und, so sagt zumindest die Kommission, damit steigt auch die Bedrohung für Nutztiere.
Wir von Euranet Plus haben bereits im September über die Idee berichtet. Am Freitag (7.3.) hat die EU-Kommission jetzt den konkreten Vorschlag gemacht, die Flora-Fauna-Habitat-Richtline zu ändern. Er muss noch von den Ländern und dem Europäischen Parlament gebilligt werden.
Die Zahl der Wölfe in der EU ist zwischen 2012 und 2023 von 11.200 auf 20.300 gestiegen. Pro Jahr, so hat das Bundeslandwirtschaftsministerium mitgeteilt, werden 65.500 Nutztiere von ihnen getötet Vor allem Schafe und Ziegen.
Und klar, es gibt auch Kritik. Die Naturschutzorganisation WWF sagt: Das was die Kommission vor hat, bringt nichts. Das einzig wirklich effektive Mittel sei, den Schutz der Herden zu verbessern.
Aber, die EU Kommission sieht den Schritt wohl gar nicht so dramatisch. Umwelt Kommissarin Jessika Roswall sagt:
Der Schutz der Wölfe im Rahmen der Habitat-Richtlinie hat es der Art ermöglicht, sich in den letzten Jahrzehnten vom nahen Aussterben zu erholen. Die vorgeschlagene Änderung des Rechtsstatus des Wolfs von streng geschützt zu geschützt gemäß der Habitat-Richtlinie wird den Mitgliedstaaten die Flexibilität geben, Wolfspopulationen zu verwalten. Dies ändert nichts an der rechtlichen Verpflichtung der Mitgliedstaaten, die Art zu schützen und ihre Populationen zu erhalten.
So oder so, das Thema Wolf bleibt umstritten. Nicht nur in der EU