Auf der Liste stehen Krebsmittel, und auch Fiebersäfte für Kinder. Arzneimittel, die in der EU auch schon mal knapp sind. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist klar, wie sehr die EU von Zulieferungen u.a. aus China und Indien abhängt. Deshalb wurde vor knapp einem Jahr (April 2024) die Allianz für kritische Arzneimittel gebildet. Die Frage an 250 Experten war: Was können wir besser machen?

Stella Kyriakides
Für die damalige Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides war klar, keiner kann allein die Situation verbessern.
„Wir bringen alle zusammen. Nicht nur die Mitgliedstaaten, sondern auch die Industrie, NGOs, die Zivilgesellschaft. Und ich denke, das ist ein anderer, aber notwendiger Ansatz, denn so bekommt man verschiedene Perspektiven. Und wenn man unterschiedlichen Input hat, findet man Wege nach vorne.“
Die Allianz macht aber keine Regeln, oder Gesetze. Sie ist als Plattform gedacht, die Empfehlungen ausspricht und den Boden für neue Ansätze bereiten soll. Die ersten Ergebnisse der Arbeit sind jetzt vorgestellt worden. Die Allianz empfiehlt u.a. Investitionen in strategische Projekte der EU und finanzielle Unterstützung aus einer Kombination von EU-Programmen und nationalen staatlichen Beihilfen. Um die Versorgungssicherheit bei kritischen Arzneimitteln zu gewährleisten, empfiehlt sie einen harmonisierten Rahmen zur Bevorratung von Medikamenten, der durch eine gute öffentliche Auftragsvergabe ergänzt wird. Und die Allianz empfiehlt auch, bestehende Partnerschaften mit Drittländern zu stärken und neue aufzubauen.