Der weltweite Trend ist insgesamt negativ. Und dabei geht es jetzt um die Artenvielfalt. Das negative Fazit zieht der Living Planet Report 2024. Darin beobachtet und analysiert der WWF zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft London seit 50 Jahren den Bestand bestimmter Tiergruppen. Um mehr Schutz, mehr Geld und mehr Aktion geht es noch bis morgen Abend in Rom auf der 16.UN-Konferenz zur Biologischen Vielfalt. Die COP16, Teil 2 ist die Fortsetzung dessen, was vor vier Monaten in Kolumbien abgebrochen wurde. Vor allem um die Umsetzung früherer Beschlüsse und die Finanzierung hatte es Streit gegeben. EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall hat in ihrem Statement zu Rom gesagt:

Jessika Roswall
„Jetzt geht es darum, wie die Finanzlandschaft nach 2030 aussehen soll. Der Streitpunkt bei der Ressourcenmobilisierung ist nicht die Höhe des Geldes. Es geht darum, wie das Geld am besten verteilt werden kann, und wie möglichst viele Quellen und Geber zu einem Beitrag zu bewegen sind. Wenn der politische Wille vorhanden ist, sollten wir meiner Meinung nach in der Lage sein, die Kluft zu überbrücken. Wir sind mit einem schwierigen internationalen Umfeld konfrontiert. Es steht also viel auf dem Spiel.“
Sie habe aber trotz der schwierigen globalen Lage noch Hoffnung, dass es zu einer Einigung unter den Teilnehmern aus 200 Staaten kommen könnte, so Roswall weiter. Der Living Planet Report zeigt auch, dass der Negativ-Trend aufgehalten werden kann. In Schutzgebieten hätten sich Arten stabilisiert oder auch positiv entwickelt. Beim COP 15 in Kunming und Montreal war verabredet worden, bis 2030 30 Prozent der Land- und Meeresfläche unter Schutz zu stellen. Doch laut dem Living Planet Report 2024 sind bislang erst 16 Prozent der Landflächen geschützt; das Meer nur zu acht Prozent.