„Vaterschaft ist kein schlechter Deal“

Bei der UN Vollversammlung in New York ist jetzt ein Ziel ausgegeben worden, von dem man annehmen sollte, dass es schon längst erreicht ist. Weit gefehlt! Das Ziel der Initiative ist: gleiches Geld für gleiche Arbeit für Frauen. Der Internationalen Koalition für gleiche Bezahlung von Männern und Frauen gehört die UNO-Internationale Arbeitsorganisation (ILO), die UN-Frauen und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) an. In New York hat auch der Vizepräsident der EU-Kommission Frans Timmermans betont, wie dringend was passieren muss. Claudia Knoppke berichtet

European Union, Photographer: Jacquemart-Jennifer

„Wir können es uns nicht leisten, die Hälfte unserer Gehirnkapazitäten auf Sparflamme zu setzen!“

Doch das passiert jeden Tag, auch bei uns, sagt Frans Timmermans.

„Wenn zwei Leuten den gleichen Job haben, einer ist ein Mann, eine ist eine Frau, dann sie in Europa im Schnitt 16 Prozent weniger, und bei Renten geht der Unterschied rauf bis auf 40 Prozent vier Null!!“

Das alles passiere quasi versteckt, denn offiziell gebe es ja gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Doch die Realität sehe eben anders aus. Timmermans glaubt deshalb, dass durch Offenlegung Politik und Wirtschaft zum Handeln gezwungen würden. Und Frauen eröffne es den Weg, auch gerichtlich dagegen vorzugehen. Franz Timmermans glaubt auch, dass es vielen Männern darum geht, ihre Privilegien zu behalten. Und deshalb habe die Kommission auch die Elternzeit für die EU vorgeschlagen. Mütter und Väter in ganz Europa sollen künftig ein Anrecht auf jeweils mindestens vier Monate Elternzeit und ein Recht auf Teilzeit und Rückkehr auf eine volle Stelle bekommen. Und Männer würden dafür was „Nettes“ zurückbekommen.

„Also ich denke Vaterschaft ist kein schlechter Deal.“

Der Chef der Internationalen Arbeitsorganisation sagte auch: Gleiche Bezahlung steht schon als Ziel in unseren Gründungsstatuten von 1917. Wir können aber nicht nochmal 100 Jahre warten!