Sacharow-Preis-Finalisten stehen fest

Sie kämpfen für Freiheit und Demokratie, gegen Korruption oder ein Leben ohne Krieg. Die Mitglieder des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten und des Entwicklungsausschusses des EU-Parlaments haben jetzt in einer geheimen Abstimmung die drei Finalisten für den Sacharow-Preis 2024 ausgewählt. Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit ist die höchste Menschenrechtsauszeichnung der EU. Für David McAllister, den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, hat der Sacharow-Preis seit er 1988 erstmals vergeben wurde nichts von seiner Bedeutung verloren.

Holger Winkelmann | Euranet Plus

„Wir sind weiterhin mit einer Realität konfrontiert, in der das Eintreten für Grundrechte und Freiheiten sowie demokratische Werte von zentraler Bedeutung ist. Obwohl der Sacharow-Preis jedes Jahr nur an einen Nominierten oder eine Gruppe von Nominierten verliehen wird, möchte ich betonen, dass das Parlament an der Seite all jener steht, die diese Werte weltweit verteidigen, oft unter persönlicher Gefahr.“

Die drei Finalisten für den mit 50.000 Euro dotierten Sacharow-Preis 2024 sind der Akademiker und Antikorruptionsaktivist Dr. Gubad Ibadoghlu aus Aserbaidschan. Vorgestellt von Barry Andrews, dem Vorsitzenden des Entwicklungsausschusses.

„Er wurde 2023 verhaftet, nachdem er die Öl- und Gasindustrie des Landes kritisiert und eine Wohltätigkeitsorganisation zur Rückgabe öffentlicher Mittel gegründet hatte, die von aserbaidschanischen Oligarchen gestohlen wurden. Er steht nun unter Hausarrest und muss mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 17 Jahren rechnen.“

Die zweiten Finalisten sind die beiden Frauenorganisationen „Women Wage Peace“ und „Women of the Sun“ aus Israel und Palästina. Sie setzen sich für Frieden im Nahen Osten ein.

„Beide Organisationen haben in den vergangenen Jahren eng zusammengearbeitet und sind entschlossen, den Kreislauf des Blutvergießens durch kulturelles Verständnis, die politische Einbindung von Frauen und eine gewaltfreie Konfliktlösung zu durchbrechen, um ihren Kindern eine sichere und bessere Zukunft zu bieten.“

Und die dritten Finalisten sind María Corina Machado, als Anführerin der demokratischen Kräfte in Venezuela, und der designierte Präsident Edmundo González Urrutia, die für die Wiederherstellung von Freiheit und Demokratie kämpfen. Weil sie um ihr Leben fürchten mussten, ist Machado abgetaucht, Urrutia hat in Spanien Asyl bekommen.