EU soll Handel mit Haiflossen verbieten

„Stop Finning – Stop the Trade“ fordert eine Europäische Bürgerinitiative. Die EU soll den Handel mit Hai- und Rochenflossen verbieten. Die Bürgerinitiative bekommt dafür Unterstützung aus allen EU-Staaten und hat über 1,1 Millionen Unterschriften gesammelt. Auch im EU-Parlament gab es jetzt überwiegend Unterstützung für die Forderung. Wie vom parteilosen Martin Buschmann.

„Weltweit werden jedes Jahr schätzungsweise etwa 100 Millionen Haie gefangen und getötet. Der Handel mit den Haifischflossen boomt. Obwohl von ihrem Verzehr wegen des hohen Quecksilbergehalts eigentlich abzuraten wäre. Gerade die EU hat mehr und mehr Anteil an diesem todbringenden Handel. (…) Will die EU ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen, bleibt kein anderer Weg, als den Handel mit Haifischflossen komplett zu verbieten.“

Amélie Förster | Euranet Plus

Weniger strikt würden es Abgeordnete aus EU-Ländern mit einer Haifangflotte wie etwa Spanien angehen. Das EU-Recht schreibe schon lange vor, dass nur ganze Haie angelandet werden dürfen. Der Hai braucht unseren Schutz, fordert die deutsche Europagrüne Ska Keller. 40 Prozent aller Hai-Arten seien gefährdet. Das macht die Praxis, den Haien lebend ihre Rückenflosse abzuschneiden, und sie dann ins Meer zurückzuwerfen, umso grausamer. Und auch wenn Haie in der EU als Ganzes ankommen, werden oft nur ihre Flossen verkauft.

„Wir haben ganz klar ein Problem, dass von den bestehenden, guten Gesetzen noch nicht erfasst wird. Wir müssen was tun, schnell. Den Verkauf von Haiflossen zu verbieten, wird niemanden verhungern lassen. Haiflossen sind ein Luxusgut.“

Gerne verzehrt vor allem in China, Korea und Japan. Doch EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius will nicht nur in Richtung Asien zeigen.

„Die EU ist ein wichtiger Akteur. Unser Anteil weltweit liegt bei 15 Prozent. Die Wahrheit ist, dass es weltweit ein Problem mit den Haipopulationen gibt und wir Verantwortung übernehmen müssen. Die EU-Position sollte in die Richtung gelenkt werden, ein Teil der Lösung und nicht ein Teil des Problems zu sein, oder ein stummer Beobachter.“

Die EU-Kommission will ihre Antwort auf die Forderungen der Europäischen Bürgerinitiative im Juli vorstellen.