ESA stellt neue Astronauten vor

Sie sind jung, europäisch und sie wollen hoch hinaus. 17 von ihnen werden es wohl ganz hoch hinaus schaffen. Die ESA, die Europäische Raumfahrtagentur hat sie aus über 22.500 Bewerbern als die neuen Astronauten und Astronautinnen ausgewählt. Darunter ein ehemals kleines Mädchen mit großen Träumen.

Amélie Förster | Euranet Plus

„Als ich klein war, hatte ich ein Fenster über meinem Bett, wo ich jeden Abend die Sterne und auch die Sternschnuppen sehen konnte. Und eines nachts hat mich meine Mutter aufgeweckt und hat mir den Komet Hale-Bopp gezeigt. Und ab dem Moment habe ich gewusst, wenn ich jemals die Chance kriegen sollte, Astronaut zu werden, dann muss ich diese Chance unbedingt am Schopf ergreifen.“

Amelie Schönenwald hat sich seitdem diverse Studienabschlüsse an der TU München und an der Medizinischen Hochschule Wien erarbeitet. Bei der ESA hat sich für anderthalb Jahre einem harten Auswahlverfahren gestellt. Und dann kam ein Anruf.

„Das Gefühl ist wirklich unbeschreiblich.“

Amelie Schönenwald gehört zu den 11 Reserveastronautinnen und Astronauten. Sie muss anders als die fünf Karriereastronauten noch ein bisschen länger warten, erklärt ESA Generaldirektor Josef Aschbacher den Unterschied.

„Sie sind alle gleich geeignet, ins All zu fliegen. Das Ding ist, dass wir nicht 20 Flugmöglichkeiten gleichzeitig haben. Also mussten wir auswählen, starten mit einem Teil und die anderen dann vielleicht ein bisschen später.“

Ganz am Anfang steht eine neue Studie der ESA. Beim Parastronaut Feasibility Project geht es darum, Möglichkeiten für Astronauten mit körperlichen Behinderungen in der bemannten Raumfahrt und mögliche zukünftige Missionen zu entwickeln. John McFall, UK, hat mit 19 bei einem Motorradunfall ein Bein verloren. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, erfolgreich zu studieren, u.a. eine Bronzemedaille bei den Paralympics in Beijing zu erlaufen, und Vater von drei Kindern zu werden. Selbst der Himmel ist nicht das Limit für John McFall.

„Ich denke, ich kann eine Menge zum Machbarkeitsprojekt beitragen. Vor allem Inspiration. Nämlich Inspiration, dass Wissenschaft für jeden ist. Und das möglichweise auch dass All für alle ist.“