Sacharow-Preis für das ukrainische Volk

Der Gewinner steht fest. In dieser Woche wurde der Sacharow-Preis verliehen.

Amélie Förster aus dem Euranetplus-Team, wer konnte sich unter den drei Finalisten durchsetzen und nimmt nun den Preis mit nach Hause?

Das ukrainische Volk erhält in diesem Jahr den Sacharow-Preis, einen Preis für geistige Freiheit. Die Begründung: Mit dem unprovozierten Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und ihrem unentwegten Kampf gegen Russland käpft die Ukraine nicht nur für den Schutz ihrer Heimat, sondern auch für die Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Also für die Grundwerte der europäischen Union. In der Nominierung wird bereits der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj für seine Tapferkeit, Ausdauer und Hingabe an sein Volk gelobt. Darüber hinaus werde auch weitere Einzelpersonen und öffentliche Einrichtungen hervorgehoben. So zum Beispiel der Staatliche Rettungsdienst, kurz SES, und Julia Pajewska, die die medizinische Evakuierungseinheit „Tarias Engel“ gegründet hat. Die Übergabe des Preises findet übrigens am 14. Dezember in Straßburg statt. Wer den Preis dann entgegen nehmen wird, steht aktuell noch nicht fest.


Jetzt mal ne andere Frage: Wie ist der Sacharow-Preis eigentlich zu seinem Namen gekommen?

Benannt ist der Preis nach dem russischen Physiker Andrej Dmitrijewitsch Sacharow. Er lebte von 1921 bis 1989 und war maßgeblich an der Entwicklung der sowjetischen Wasserstoffbombe beteiligt. Er war über die Folgen seiner Arbeit für die Zukunft der Menschheit so besorgt, dass er versuchte auf die Gefahren des atomaren Wettrüstens aufmerksam zu machen. Sein größter Erfolg: 1963 wurde ein Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen unterschrieben. In der Sowjetunion wurde er als Dissident gehandelt. 1970 gründete er ein Komitee zur Durchsetzung der Menschenrechte. Fünf Jahre später erhielt er für seine Leistungen den Friedensnobelpreis und wurde kurz darauf von den Behörden der UdSSR ins Exil verbannt. 1987 erfuhr er, dass das EU-Parlament einen Preis für geistige Freiheit nach ihm benennen wollte. Er schickte einen Brief in dem er seine Zustimmung aussprach den Preis als Ermutigung für alle zu sehen, die sich der Achtung der Menschenrechte verschrieben haben. Erstmals verliehen wurde er 1988.