EU-Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager hat sich jetzt Fragen von Journalisten aus dem Euranet Plus- Radionetzwerk gestellt. Und Marta aus Bulgarien wollte wissen:
„Frau Vestager, welche Möglichkeiten sehen Sie, für einige Länder wie meins, die stark vom russischen Öl abhängig sind, eine Ausnahme von dem möglichen Ölembargo gegen Russland zu bekommen?“
Holger Winkelmann | Euranet Plus Für die Kommissionsvizepräsident ist Solidarität unter den Mitgliedstaaten aktuell das wichtige Stichwort. Das sechste Sanktionspaket – mit dem Öl-Embargo- wird noch diskutiert, und für manche Länder wird es deutlich schwieriger werden, als für andere, den Übergang zu schaffen. Aber für Vestager ist schon jetzt klar: Es sollte keine Ausnahmen bei den Sanktionen geben.
„Es geht jetzt darum, dass andere Mitgliedstaaten aufstehen, um zu helfen. Ich denke, das ist der einzige Weg, damit umzugehen. Denn dann haben wir zwei Effekte gleichzeitig. Wir werden unabhängig von russischem Öl und wir können für unsere Zukunft planen, wie wir die Erneuerbaren ausbauen und wie wir das auf eine pan-europäische Art machen, damit kein Mitglied sich mit seinen Problemen alleingelassen fühlt. Denn, weil die Sanktionen immer einschneidender werden, ist es wirklich notwendig, dass die Mitgliedstaaten zusammenstehen.“
Die EU-Chefs und Chefinnen haben das Thema Öl-Embargo und das sechste Sanktionspaket gegen Russland für ihren Sonder-Gipfel Ende Mai auf der Tagesordnung.
Das Video mit dem kompletten Interview mit Margrethe Vestager