Der Gas-Notfallplan der EU

Mir ist warm! Auch wenn es heute erträglich draußen ist. Aber allein die Erinnerung an die vergangenen und die Vorahnung der kommenden Tage lässt mich schon wieder schwitzen. Und damit haben noch nicht vom Winter geredet.

“When we say winter is coming, we are not quoting Game of Thrones.”

Was der EU-Kommissions-Vize Frans Timmermans damit sagen will ist, dass wir uns in einem üblen Game of Gas befinden. Denn der russische Präsident Putin benutzt Energie, benutzt Gas als Waffe. Und die EU muss sich für einen totalen Gasstopp aus Russland vorbereiten. Der jetzt vorgestellte EU-Notfallplan sieht vor allem vor, dass wir zusammenhalten, und dass wir alle Energie einsparen müssen. Auch um gravierende wirtschaftliche Schäden abzuwenden.

„Wenn wir das tun, können wir den Europäern sagen: Sie werden nicht im Kalten sitzen, nicht ihren Job verlieren, weil Europa solidarisch ist.“

Die EU-Kommission schlägt in ihrem Gas-Notfallplan vor, dass Verbraucherinnen und Verbraucher, Behörden, Eigentümer öffentlicher Gebäude, und Energieversorger EU-koordiniert den Gasverbrauch bis zum nächsten Frühjahr um 15 Prozent verringern. Das soll vorerst freiwillig geschehen.

„Wir werden dazu mit der Industrie zusammenarbeiten. Und lassen Sie mich unterstreichen: Haushalte und andere geschützte Verbraucher, bleiben geschützt. Aber sie können durch Gassparen auch ihren Beitrag leisten. Denken Sie darüber nach. Brauchen wir hellerleuchtete leere Bürogebäude oder Geschäftsfronten in der Nacht? Muss die Klimaanlage auf 20 Grad stehen? Ginge auch höher, oder? Natürlich müssten wir ein paar Abstriche beim Komfort machen. Aber es würde auch unseren Verbrauch stark reduzieren.“

Es werde nicht einfach, so Timmermans. Aber wir würden das Heft des Handelns in der Hand behalten.

„Wenn wir jetzt Einsparungen hinkriegen und Notfallpläne ausarbeiten – zusammen mit der Industrie, und jeder von uns ein bisschen Komfort aufgibt, können wir eine ausgewachsene Krise im nächsten Winter vermeiden.“

Und der kommt bestimmt…