Weltraumschrott und Weltraumregeln

Weltraumschrott und Weltraumregeln: Gilt im Weltraum eigentlich rechts vor links? Also, was passiert, wenn sich Satellit, Raumschiff, Raketen und Weltraumschrott begegnen. Und wer hat überhaupt da oben das Sagen? Es gibt noch einige Fragen, aber ganz klar ist: immer mehr Experten fordern ein Weltraum-Regelbuch. Internationale Regeln, um den Weltraumverkehr zu regeln, und um Objekte im Orbit effektiv zu verfolgen. Es geht aber auch darum, Souveränitäten zu sichern, sagt auch der französische Renew-Abgeordnete im EU-Parlament Christophe Grudler.

Amélie Förster | Euranet Plus

„Ganz klar muss sich die EU beim Weltraumverkehrsmanagement und beim Weltraummüllmanagement positionieren. Denn wenn wir nicht sozusagen die Polizisten im Weltraumverkehr sind, werden es andere für uns tun. Und wir werden unsere europäische strategische Autonomie verlieren. Also ja, natürlich müssen wir es tun!“

In Europa hat Frankreich die Führung übernommen. 2019 wurde ein Weltraumkommando innerhalb der französischen Luftwaffe geschaffen. Grudler würde auf dem französischen Regelwerk aufbauen, um einen europäischen und dann einen internationalen Rahmen zu schaffen.

„Frankreich hat es vorgemacht. 2018 wurden mit dem Gesetz über Weltraumoperationen, dem sogenannten OS-Gesetz, Richtlinien vorgegeben. Frankreich ist das erste und einzige Land mit solchen technischen Vorschriften. Das betrifft natürlich nur französische Satellitenbetreiber. Aber die Idee ist, das in den gemeinsamen Topf zu legen, damit wir -ausgehend von der französischen Regulierung- europäische Standards bekommen, die wir vielleicht der UNO oder anderen internationalen Organisationen vorlegen können, um einen Weltstandard zu bekommen.“

Auch die Nato hat eine Weltraum-Strategie. Die soll helfen, sich darauf einzustellen, dass Kriege künftig auch im Weltall entschieden werden könnten – zum Beispiel durch Angriffe auf strategisch wichtige Satelliten.