Müllhandel in der EU in der Kritik

Müllhandel in der EU in der Kritik: Die EU hätte es am liebsten, wenn wir gar keinen Müll mehr produzieren würden. Der Aktionsplan Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Baustein des Green Deal. Doch noch sieht die Realität deutlich schmutziger aus. Die EU exportiert einen großen Teil ihres Abfalls. Dieser Handel gerät zunehmend in die Kritik. Die EU will im Juli neue Regeln für den Umgang mit Plastik-Abfällen vorlegen und die Frage ist: wird sie den Export verbieten, oder mit strengeren Regeln weiter zulassen? Sara Matthieu von den Europäischen Grünen steht klar für mehr Recycling.

PlastikmüllFred MARVAUX

Plastikmüll

„Wenn wir ein schnelles Ende dieser wahrlich beschämenden Exporte ankündigen, können wir mit massiven Investitionen in Verarbeitungsanlagen in der EU, Investitionen in neue Technologien, aber auch viel mehr Aufmerksamkeit für Prävention und Standardparameter für die Produktgestaltung rechnen.“

Der Export von Plastikabfällen wird über die Basler Konvention geregelt. Seit Beginn dieses Jahres dürfen europäische Hersteller nach den neuen Regeln des Basler Übereinkommens keine „unsortierten“ Kunststoffe mehr in Nicht-OECD-Länder – und damit nach Malaysia, Indonesien oder Vietnam – exportieren. Doch das hat hauptsächlich dazu geführt, die Plastik-Ströme in Richtung Türkei, Mittelmeer oder Osteuropa umzuleiten, ohne ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu verbessern, beklagen Umweltaktivisten, wie Pierre Condamine, von Zero Waste Europe.

„Kunststoff-Abfälle, die nicht mehr außerhalb der OECD, also nach Südostasien, exportiert werden können, werden heute hauptsächlich in die Türkei exportiert, die ist Teil der OECD. Und die Auswirkungen haben wir in der Stadt Adana gesehen, dort gibt es viele illegale Müllbrände und viele europäische Abfälle landen in der Wildnis.“