Die EU fordert das Recht auf Reparieren

Die EU fordert das Recht auf Reparieren: Dinge zu reparieren, statt sie wegzuwerfen, ist Umwelt- und Klimaschutz. Doch was ist mit denen, die diese Dinge produzieren und verkaufen? Auch die wollen ja von was leben! In dieser „Zwickmühle“ steckt auch die EU. Sie fordert das Recht auf Reparieren. Zum Wohle der Umwelt, des Klimas und der VerbraucherInnen. Die Verkäufer auf der anderen Seite sagen: wir würden, wenn wir könnten. Doch es fehlt der Zugang zu den Original-Ersatzteilen oder dem Know How. Die Produzenten haben auch ihre Vorbehalte. Das EU-Parlament unterstützt das Recht auf Reparieren. Anna Cavazzini von den Europäischen Grünen sagt: Wir haben die EU-Kommission aufgefordert, aktiv zu werden.

Nahaufnahme des Sternenkreises auf einer EU-Flagge.

„Wir reden zum Beispiel darüber, dass Ersatzteile oder Software-Updates von den Unternehmen vorgehalten werden müssen, dass Produkte so designt sein müssen, dass sie leicht repariert werden können. Es geht natürlich um die Frage von Garantien und Gewährleistungen.“

Auch 77% der Europäerinnen und Europäer sagen in einem Eurobarometer, dass sie lieber reparieren statt neukaufen würden. Business Europe fürchtet aber auch unfaire Nachteile. Denn tagtäglich würden im Internet auch Produkte von außerhalb der EU gekauft. Und die Verkäufer würden häufig weder Verbraucherreche und –Sicherheit, noch die EU-Gesetzgebung respektieren. In Frankreich gibt es bereits ein Reparatur-Rating als Entscheidungshilfe beim Einkaufen. Produkte werden als leicht oder weniger leicht zu reparieren gekennzeichnet. Anna Cavazzini wünscht sich einen digitalen Produkt-Pass für die gesamte EU.

„In dem dann VerbraucherInnen darüber informiert werden, wie nachhaltig ihr Produkt ist, und wie leicht repariert werden kann, oder ob es ein Wegwerf-Produkt ist, was ganz stark die Umwelt schädigt. Und so können dann VerbraucherInnen eine informierte Kaufentscheidung treffen.“