Die EU braucht mehr Forschung

Wir brauchen mehr Forschung und Innovation in der EU, um im globalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren. Was in der EU erforscht werden soll, und wo die Innovationsaufgaben sind, sollen künftig wir alle zusammen definieren. Die Regierungen der EU-Staaten, Forscher, Unternehmer und wir Bürger. Das ist ein Vorschlag der EU-Kommission in ihrer Innovationstrategie. Claudia Knoppke mit dem was ist, und was sein könnte.

Wir Europäer sind gut 500 Millionen Menschen und damit etwa 7 Prozent der Weltbevölkerung. Doch wir haben eine Menge heller Köpfe unter uns. Bei uns wird ein Drittel aller wichtigen wissenschaftlichen Artikel weltweit veröffentlicht. Und in der EU werden 20 Prozent der weltweiten Investitionen in Forschung und Entwicklung getätigt. Und doch…

„Wir, die wir die ersten Autos in Europa gebaut haben, sind heute auf Batterien aus Asien und auf digitale Zulieferung aus Amerika angewiesen. Das kann nicht unser Anspruch sein.“

Das sieht nicht nur Bundeskanzlerin Angela Merkel so. Doch es könnte daran liegen, dass wir in Europa gerne an dem festhalten, was sich als gut erwiesen hat. Oder auch, Bewährtes stetig noch ein bisschen besser machen. Doch Zukunft heißt mehr, meint Forschungskommissar Carlos Moedas.

„Disruptive Innovationen schaffen Jobs. Etwas so Neues zu kreieren, dass neue Leute das Produkt kaufen. So schafft man neue Märkte.“

Doch bahnbrechende Neuheiten zu fördern, und anzunehmen, heißt auch: Trau dich! Aber der Risikokapitalmarkt in der EU ist unterentwickelt, sagt die Kommission. Und bei etwa 40 Prozent der Arbeitnehmer in der EU hapert es bei den digitalen Fähigkeiten. Die Kommission schlägt jetzt einen Europäischen Innovationsrat vor. Eine Anlaufstelle, mit eigenem Geld, für Technologien mit bahnbrechendem Charakter und für innovative Unternehmen. Und den Start einer Reihe europäischer Forschungs- und Innovationsaufträge. Das kann die Bekämpfung von Krebs sein. Den Verkehr sauber, oder die Meere plastikfrei machen. Entscheiden sollen dass die Mitgliedstaaten, Interessenträgern und wir alle.

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