Die EU-Kommission will das Plastikproblem international angehen: Europa, wir haben ein Problem – wenn auch im Prinzip ein durchsichtiges! Wir produzieren in der EU zu viel Plastikverpackungsmüll und kümmern uns um den auch noch schlecht. So landet schätzungsweise ein Drittel dieses Mülls in Wäldern, Flüssen, Meeren – kurz um: In der Natur, wo er nicht hingehört und großen Schaden anrichtet.
Fred MARVAUX Plastikmüll
Die EU-Kommission will da im Zuge ihres Green Deals eine wirkliche Kreislaufwirtschaft erreichen – und da will auch Frank Schweikert hin. Er vertritt die Deutsche Meeresstiftung sowie den Bundesverband Meeresmüll und will Druck auf die Politik machen – auch international:
„Also wir in Deutschland haben in den vergangenen Jahren eine große Gruppe von Nichtregierungsorganisationen an einen Tisch gebracht und haben mit denen besprochen wo die wichtigsten Punkte sind wo man ansetzen muss. Und das sind relativ konkrete Forderungen, die die Politik eigentlich sofort umsetzen müsste. Das beispielsweise alle Einwegkunststoffprodukte gestoppt werden müssten und zwar von heute auf morgen.“
Gleiches gilt zum Beispiel für zugesetztes Mikroplastik in Cremes oder Peelings. Aber nicht nur da muss die Politik ran – egal ob Bundesregierung oder Europäische Kommission – sondern auch an den laufenden Export unseres Kunststoffmülls nach Indien, Malaysia oder die Türkei.
„Da bin ich ein bisschen sprachlos, wenn ich ehrlich bin. Das was da hinter den Kulissen passiert, wo die Ärmsten der Armen dann nochmal versuchen aus unserem Müll noch ein paar Wertstoffe heraus zu sortieren. Und das kann einfach nicht sein. Wir brauchen auch mehr juristische Möglichkeiten und auch mehr Mut in der Politik, die Dinge, die da illegal laufen in der Recyclingwirtschaft schneller und maßgeblicher zu ahnden, damit das endlich aufhört.“
Das Einzige was hilft: Wir dürfen keinen Müll mehr machen und wenn doch, sollte es richtig teuer sein, den zu entsorgen, sagt Schweikert.
Der Forderungskatalog an die Politik
Das komplette Interview zur Plastikkrise in unseren Meeren findet ihr in der aktuellen Folge vom Euranetplus Podcast Green Deal.