Der Kampf um den Corona-Impfstoff

Selten hatte die Impfstoff -Forschung so ein rasantes Tempo wie jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie. Aber dabei geht es längst nicht nur um den lang ersehnten Impfstoff, wirksame Medikamente oder schnelle Testverfahren. Die EU-Kommission unterstützt 23 neue Projekte. Damit will sie erforschen, wie wir mit möglichst wenig Schaden durch diese Pandemie kommen.

Dagmar Selle aus dem Euranetplus Team, dafür fließen 128 Millionen Euro – im Rahmen von Horizion 2020 dem Forschungs- und Innovationsprogramm der EU…für was genau?

Impfung: der Bildausschnitt zeigt einen Mediziner, der einem Patienten eine Spritze in den Oberarm verabreicht.

Zum einen geht es in den Bereich der Medizintechnik. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie kann ich schnelle lebenswichtige Produkte und Geräte herstellen wie Tests. Es geht aber auch um Schutzkleidung. Dazu kommt die Frage, wie kann das alles auch möglichst schnell ausgeliefert werden. Das geht natürlich in Richtung 3D-Druck. Aber auch: Wie kann ich an Covid 19 erkrankte Patienten im Krankenhaus besser technisch überwachen und versorgen…dafür braucht es neue Geräte für eine schnelle, einfache und vor allem kostengünstige Diagnose.

Jetzt ist der Medizinbereich ja nicht alles…Corona hat unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt: Vom Alltag zu Hause bis hin zur Sorge um den Arbeitsplatz.

Und deshalb werden auch Projekte unterstützt, wo es darum geht Simulationsprogramm zu entwickeln, wie sich Corona sozioökonomisch auswirkt. Also zum Beispiel was für Folgen bestimmte Entscheidungen der Regierungen auf unser Leben, unsere psychische Gesundheit haben aber auch für die Wirtschaft. Denn die EU hat natürlich ein ganz genaues Auge darauf, dass auch die europäische Wirtschaft da irgendwie mit einem tiefblauen Auge durch die Pandemie schrammt.

Die 23 neuen Projekte sind aber nicht ausschließlich europäische Projekte…

Nein! Die insgesamt fast 350 Forscher haben sich international zusammen getan. 34 Organisationen aus 16 Nicht-EU-Ländern sind mit dabei…darunter Bosnien-Herzegowina, Norwegen, Serbien oder die Schweiz…aber auch Drittstaaten wie Argentinien, Australien, Brasilien, Indien, Kongo oder Südafrika. Also Corona schafft es tatsächlich, dass wir gerade grenzenlos an einem Strang ziehen… Und auch die EU-Kommission hats schnell und unbürokratisch gemacht: Obwohl die Finanzierung der neuen Forschungsprojekte natürlich endgültig von der Kommission beschlossen werden müssen, konnten die Forscher schon mit ihrer Arbeit beginnen – dafür hatten sich unabhängige Sachverständige die Projekte schonmal angeschaut und bewertet.

Der Kampf der Forschung gegen Corona ist mehr als die Suche nach einem Impfstoff.

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