EU hinkt bei der Digitalisierung hinterher

In vielen Sachen mischt die EU ja ganz vorne mit, bei einer Sache hinkt sie allerdings schon viele Jahre hinterher, besonders, weil sich ausgerechnet in diesem Bereich regelmäßig und sehr schnell Dinge ändern und in den vergangenen Jahre auch geändert haben.

Amélie Förster | Euranet Plus

Amélie Förster, Du weißt vermutlich worum es mir gerade geht?

Allerdings, nämlich um die Gestaltung der digitalen Zukunft Europas, also spezieller der Bereich des E-Commerce. Der rechtliche Rahmen der hier festgelegt worden ist, stammt aus dem Jahr 2000! Das ist ziemlich verrückt, weil damals Amazon noch eine reine Online-Buchhandlung war – eine Konkurrenz, die damals niemals ernst genommen hat, heute der größte Onlinehandel. Ziemlich verrückt, dass man seit 20 Jahren nicht mehr daran gerüttelt hat. Zumindest auf EU-Ebene. Aber das soll sich ja nun endlich ändern.

Die Themen der Digitalisierung

Genau, die großen Themen sind Online-Sicherheit, Meinungsfreiheit, Fairness und gleiche Wettbewerbsbedingungen in der digitalen Wirtschaft. Aber auch die Grundrechte spielen eine Rolle.

Und dazu werden Europas Bürgern in einer öffentlichen Konsultation befragt. Bis zum 8. September können Anbieter digitaler Dienste, Wissenschaftler und andere betroffene Parteien sich dazu äußern. Die Antworten müssen in einer offiziellen EU-Amtssprache eingereicht werden. Parallel dazu läuft auch eine weitere Konsultation an, bei der es um ein mögliches neues Wettbewerbsinstrument für diejenigen gehen soll, die Dienstleistungen über Online-Plattformen anbieten.