EU glaubt an europäischen Pass

Vielleicht haben wir in Zukunft alle einen doppelten Pass. Laut EU-Innenkommissar haben wir irgendwann auch einen europäischen Pass in der Tasche. Das wird aber wohl noch einige Zeit dauern. Dabei haben wir im Grunde in der EU schon alle so etwas wie die doppelte Staatsbürgerschaft.

Nahaufnahme eines deutschen Reisepasses.

Das wissen auch die meisten Bürger der EU, denn zum einen haben wir die eigentliche Staatsbürgerschaft des jeweiligen Landes, in dem wir wohnen, und dann die Unionsbürgerschaft. Die ergänzt die Staatsbürgerschaft, ersetzt sie aber nicht. Pflichten gibt es bisher keine, aber Rechte haben wir Unionsbürger. Zum Beispiel das Recht, uns frei zu bewegen, und innerhalb der Union zu arbeiten wo wir wollen, oder auch das Recht, in einer der Amtssprachen mit der EU zu kommunizieren, und in der gleichen Sprache eine Antwort zu bekommen (Mehr zum Thema Sprachen gibt’s auch im Treffpunkt Europa: „Wie verstehen wir uns?“).

Den EU-Pass gibt es also noch nicht, aber viele andere auf der Welt und die sind unterschiedlich viel Wert. Mit dem Deutschen Pass zum Beispiel kann man im Moment am meisten anfangen. Es gibt die Internetseite „Passportindex“ und die untersucht regelmäßig Reisepässe, die es erlauben, ohne Visum einzureisen, oder direkt eines bei der Ankunft zu bekommen. Deutsche können demnach knapp 160 Länder ohne Probleme besuchen. Nur zum Vergleich: Schlusslicht der Liste ist Afghanistan – auf Platz 199 – und genießt die Visumfreiheit in gerade einmal 23 Ländern rund um die Welt.

Rund ums Thema Pass ging es auch beim „Treffpunkt Europa“ rund um Skurrile Grenzen in Europa.