„Das kann weg“… Lebensmittelverschwendung in der EU

Die EU kann und sollte mehr tun, um die Lebensmittelverschwendung wirksam zu bekämpfen. Zu diesem Ergebnis kommt der Europäische Rechnungshof in einer aktuellen Untersuchung. Und diese Forderung scheint mehr als begründet, denn alleine in Deutschland werfen wir durchschnittlich pro Person etwa 81 Kilogramm Lebensmittel weg. Die EU-Kommission hat etwas verschnupft auf diesen Bericht reagiert.

Blick auf einen bunten Marktstand mit verschiedensten Obst- und Gemüsesorten im Angebot.

„Wir machen doch schon so viel.“ So in etwa hat die Reaktion des Kommissionsprechers geklungen.
„Wir haben uns die Schlussfolgerungen angesehen, aber wir stimmen in Teilen nicht zu und wir bedauern, dass all die Anstrengungen, die seit 2012 mit allen Mitgliedsstaaten unternommen wurden, nicht ganz anerkannt wurden.“ Die Prüfer des EU-Rechnungshofes sagen in ihrem Bericht, dass das bisherige Vorgehen nach wie vor bruchstückhaft und unzusammenhängend, die Koordinierung auf der Ebene der Europäischen Kommission mangelhaft ist. Um es mit eigenen Worten zu sagen: Schöne Worte, wenig konkrete Taten. Es fängt für die Prüfer schon damit an, dass es noch nicht mal eine einheitliche Definition gibt, was Lebensverschwendung überhaupt ist, oder wo sie anfängt.

Die Prüfer des EU Rechnungshofes definieren Lebensmittelverschwendung so: Etwa ein Drittel der für den menschlichen Verzehr geeigneten Lebensmittel wird verschwendet. Das kann zum Bespiel bedeuten, dass nicht die Qualität der Ware, sondern das Mindesthaltbarkeitsdatum entscheidet. Völlig egal, ob das Essen noch in Ordnung ist oder nicht. Lebensmittel werden nicht genug gespendet, oder verfüttert- eben einfach weggeschmissen. Das kostet nicht nur schrecklich viel, sondern es bedeutet auch eine hohe Umweltbelastung. Denn unser aller Essen wächst bekanntlich schon lange nicht mehr einfach so auf Bäumen.

Die Prüfer wollen mehr konkrete und verbindliche Aktionen oder Aktionspläne seitens der EU-Kommission. Denn bislang werde der Ball hauptsächlich an die Mitgliedsstaaten zurückgespielt. Des Verschwendungs-Übels Wurzel soll beispielsweise schon da bekämpft werden, wo produziert wird. Landwirtschaft, Fischerei und Lebensmittelsicherheit. Und vor allem gucken, wo können juristische Hindernisse beseitigt werden, um Lebensmittel zu spenden. Es müssen also viele Bereiche zusammenarbeiten.