Mehr Prävention in den Gesundheitssystemen gefordert

Die Deutschen werden mit 80,7 Jahren etwas älter als der EU-Durschnitt. Durchschnittlich viele Deutsche rauchen- 21 Prozent und wir werden immer dicker. Dicker als der EU-Durchschnitt. Damit soll es aber auch genug sein. Sonst werden wir ja noch krank von so viel Statistik. Die EU-Kommission hat die Gesundheitssysteme der 28 Mitgliedstaaten analysiert und festgestellt: Um fit für die Zukunft zu sein, müssen ein paar Dinge verändert werden. Claudia Knoppke berichtet.

Blick durch eine offene Glastür im Krankenhaus, auf der Tür der Schriftzug "Ambulanz".

Wir geben 3 Prozent des Gesundheitsbudgets für Prävention aus und 90 Prozent zur Behandlung von Krankheiten. Das ist nicht richtig, meint der zuständige EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis.

“Was durch die Gesundheitsprofile besonders deutlich wird ist, dass die Mitgliedstaaten überdenken müssen, wie sie über Gesundheit denken, wenn sie ihre Politik dazu machen- und das in allen Bereichen. Es reicht nicht, sich nur auf Kostensenkung zu fokussieren, ohne die Bereitschaft, das System grundlegend zu reformieren. Deshalb ist die erste Priorität für die politischen Entscheidungsträger ein radikaler Wandel hin zur Prävention sowohl im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit als auch auf Früherkennung.“

Aus Sicht der Kommission kann nur Gesundheitsförderung und Vorbeugung den Weg für ein wirksameres und effizienteres Gesundheitssystem ebnen. Dabei müssten auch soziale Ungleichheiten bedacht und bekämpft werden. Denn die Analyse zeige auch, dass es, abhängig vom Einkommen und dem Bildungsstand, Unterschiede bei der Krebsvorsorge oder dem Ausmaß körperlicher Aktivitäten gibt. Und angesichts der alternden Gesellschaft müssten die Gesundheitsbehörden vorausschauend planen. Beim Fachpersonal, dessen Ausbildung und neuer technischer Möglichkeiten.