ECDC warnt vor Vogelgrippe

Die Vogelgrippe breitet sich gerade rasend schnell in Europa aus. Anlass für die europäische Seuchenschutzbehörde ECDC dazu aufzurufen, vorsichtig zu sein. Denn das Risiko, dass das Vogelgrippe-Virus auf den Menschen übertragen wird, sei zwar sehr gering, aber nicht auszuschließen. Warum, erklärt Monika Olszewski-

Es gibt ein großes Problem bei Grippeviren, sagt Dr. Dieter Specht, Lungenfacharzt am Gütersloher Sankt Elisabeth Hospital:

„Grippeviren sind sehr reaktiv. Sie verändern ihre Struktur gerne und schnell.“

Aber Specht sagt auch:

„Es gibt ja nicht nur den menschlichen Grippevirus, auch Tiere, besonders Geflügel, tragen Grippeviren in sich, die in der Regel für den Menschen nicht ansteckend sind.“

Gefährdet seien Personen, die mit erkrankten oder toten Wildvögeln oder Geflügel hantieren wie Jäger, Bauern, Tierärzte oder auch Mitarbeiter in befallenen Geflügelfarmen. Specht:

„Wenn dieser Mensch auch gleichzeitig ein menschliches Grippevirus hat, sind zwei verschiedene Viren im Körper, die zirkulieren. Und die Viren sind sehr aktiv. Die legen sich zusammen, die tauschen Erbgut aus. Da kann es passieren, dass auf so einem Wege Vogelgrippeerbgut mit Menschengrippeerbgut zusammen kommt und es entsteht ein neuer Erreger.“

Damit eben das nicht passiert, sollen sich gefährdete Menschen angemessen schützen, unter anderem mit einem Atemschutz. Auch eine Grippeschutzimpfung wird empfohlen. Denn, so Specht:

„Wenn man sich als professioneller Vogelhalter impfen lässt, dann wird wenigstens der menschliche Grippevirus sofort eliminiert. Wenn der nicht da ist, ist auch nichts da, was sich mischen kann mit dem tierischen Grippevirus.“

Nach Kontakt mit einem befallenen Tier sollten Betroffene zehn Tage auf mögliche Symptome überwacht werden. Übrigens, laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung gibt es keine Hinweise auf eine Infektion des Menschen durch Lebensmittel.