EU ein Segen für die Welt – Wochenrückblick

Der britische Außenminister und Brexit-Befürworter Boris Johnson sorgt mit ungewohnten Worten für Verwirrung. Aufgetaucht ist ein zuvor unveröffentlichter Artikel, in dem der Brite nur wenige Tage, bevor er sich offen für den Austritt aussprach, die EU als einen Segen für die Welt bezeichnete. Außerdem appellierte er leidenschaftlich:

 

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„Denken Sie an das Verlangen ihrer Kinder und Enkelkinder, in anderen europäischen Ländern zu leben und zu arbeiten, Freunde zu finden oder vielleicht sogar Partner. Stellen Sie sich die Frage: Wollen Sie wirklich, dass das Vereinigte Königreich die EU verlässt?“

In Europa erntet Johnsons Hin und Her Kopfschütteln, in Großbritannien selbst hält sich die Verwirrung in Grenzen. Das beobachtet Kai Oppermann, Politikwissenschaftler an der britischen University of Sussex:
Von Boris Johnson haben wenige was anderes erwartet. Er ist bekannt als Opportunist. Die offizielle Erklärung für diesen Artikel ist, es sei ein Gedankenexperiment von ihm gewiesen, um zu prüfen, ob die Argumente für einen Verbleib in der EU tragfähig sein. Und er kam dann zum dem Schluss: Nein sind sie nicht. Und deswegen sei er eben für einen Austritt eingetreten.

VW hat betrogen

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat im EU-Untersuchungsausschuss zur VW-Abgasaffäre jede Mitschuld von sich gewiesen. Zwar betonte er

„Es handelt sich hier schlichtweg um Betrug.“

Aber davon gewusst haben will er lange Zeit nichts. Viele Europaabgeordnete nahmen ihm das nicht ab. Nach Meinung von Rebbeca Harms von den Grünen versucht sich Dobrindt aus der Verantwortung zu stehlen. Die deutschen Behörden hätten jahrelang extreme Emissionsüberschreitungen akzeptiert. Das sieht der Verkehrsminister anders: Deutschland habe sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe gehandelt und aufgeklärt – im Gegensatz zu anderen. Damit zeigt Dobrindt auf die Italiener, die sich auch mit möglichen Abgastricks auseinandersetzen müssen:

„Die Frage, die Sie stellen können ist, warum in andern Ländern diese Maßnahmen, wie wir sie ergreifen, nicht ergriffen werden. Das trifft zum Beispiel auch Fiat. Ich habe nicht gehört, dass man sich da zum Beispiel in einem Rückruf befindet, und Fahrzeuge umrüstet.“

Der Automobilhersteller Volkswagen hatte über Jahre hinweg mit spezieller Software Abgaswerte bei Millionen von Dieselfahrzeugen manipuliert.

Steckdose für den eigenen Carport

Das kann bei diesen Autos nicht passieren: Elektroautos – die sollen nach dem Willen der EU künftig eine Rolle bei der Planung eines neuen Hauses spielen. Konkret geht es um Auflademöglichkeiten für die Fahrzeuge, berichtet der Spiegel. Demnach sollen Einfamilienhäuser und andere kleinere Gebäude mindestens über eine entsprechende Vorverkabelung verfügen. Bei größeren Gebäuden wie zum Beispiel Bürokomplexen soll nach EU-Plänen wenigstens einer von zehn Parkplätzen mit einer festen Ladestation ausgestattet sein.

EU hat mehr Gewicht

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in der Europäischen Union ist übergewichtig. Das steht in einem Bericht der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Als fettleibig oder adipös galten bei den letzten Untersuchungen vor zwei Jahren knapp 16 Prozent, in Deutschland sind es sogar etwas mehr. Die wenigsten adipösen Menschen gibt es in Rumänien, die meisten in Malta. Als fettleibig gilt, wer einen Body-Mass-Index von 30 oder mehr aufweist.