„Stoppt den Krieg“

Ich glaube, es gibt nichts mehr, was NICHT über den schrecklichen Krieg in Syrien gesagt wurde. Etliche Reden, etliche Vorschläge, etliche Schuldzuweisungen. Geändert haben all die an der Situation nichts. So ähnlich wird es wahrscheinlich auch mit der Rede eines jungen Syrers im EU-Parlament sein. Und trotzdem hat sie etwas bewegt. Urte Modlich berichtet:

Mehrere EU-Flaggen wehen an Fahnenmästen, im Hintergund ein Gebäude der EU-Kommission in Brüssel.

25 Jahre ist er alt, Nour Machlah. Er ist stolz auf sein Land, seine Religion, seine Kultur. Aber ausgesucht hat er sich all das nicht. Denn das Schicksal ist ein Zufall, so erklärt es Machlah auf dem European Youth Event im Straßburger Parlament:

„Habt Ihr Eure Nationalität ausgewählt? Niemand von Euch hat das getan.“

Und niemand wählt freiwillig den gefährlichen Weg nach Europa, versichert der junge Syrer. Vor mehr als 5 Jahren, als in seinem Land noch keine Bomben fielen, gab es noch so etwas wie Heimat:

„Warum versuchen die Leute jetzt nach Europa zu kommen, und nicht vor ein paar Jahren? Warum kommen sie jetzt? Weil Krieg herrscht. Ihr wollt rational handeln? Dann stoppt den Krieg in den Ländern!“

Nour Machlah ist vor zweieinhalb Jahren geflohen, heute lebt er in Portugal. Für die Unterstützung der Menschen ist er sehr dankbar. Aber er sagt auch:

„Ich erwarte gar nicht von Euch, zu sagen: Willkommen Migranten, willkommen Flüchtlinge. Ich möchte nur, dass ihr darüber nachdenkt, was uns noch geblieben ist. Dann könnt Ihr entscheiden, ich werde das respektieren. Danke dafür, dass Ihr Demokraten seid.“