Flüchtlinge sind weiter Willkommen

Die Bilder haben sicherlich noch viele von uns vor Augen. Als die erste große Flüchtlingswelle nach Deutschland kam, wurden die Menschen klatschend begrüßt. Mittlerweile ist die Stimmung nicht mehr ganz so positiv. Aber Deutschland ist immer noch ein Land, in dem Flüchtlinge willkommen sind. Das hat jetzt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ermittelt.

An eine graue Teppichwand geklebte Zettel in einer Flüchtlingsunterkunft

Holger Winkelmann, Deutschland liegt in diesem Ranking fast ganz oben.

Stimmt. Insgesamt wurden von Amnesty 27.000 Menschen in 27 Ländern der ganzen Welt befragt. Und, vielleicht für einige erstaunlich: vier von fünf Befragten haben angegeben, dass sie Flüchtlinge willkommen heißen. Insgesamt liegt Deutschland auf dem zweiten Platz. Wobei ich den ersten und dritten Platz relativ überraschend finde. Auf Platz 1 liegt China. Auf dem dritten Platz folgt hinter Deutschland Großbritannien. Das erstaunliche an den Zahlen für Deutschland ist, das 96 Prozent der Deutschen weiterhin der Idee offen gegenüberstehen, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Mehr als die Hälfte der Bundesbürger gab an, dass sie Flüchtlinge auch in der eigenen Nachbarschaft
akzeptieren würden.

Das widerspricht einigen anderen Umfragen, die in Deutschland gemacht wurden. Amnesty hat aber auch noch herausgefunden, dass die Politik in vielen Ländern mehr tun sollte.

66 Prozent der Befragten haben angegeben, dass ihre Regierung mehr tun sollte, um Flüchtlingen zu helfen. In Deutschland denken laut der Befragung 75 Prozent der Menschen so. Ähnlich sind die Zahlen in Griechenland und Jordanien. Das sind ja auch zwei Länder, die viele Flüchtlinge aufgenommen haben und immer noch aufnehmen. Insgesamt, so die Befragung, haben nur 9 der 27 Länder angegeben, syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Amnesty kommt zu dem Schluss, der Wille des Volkes und das Handeln der Politik decken sich in diesem Punkt oft nicht.

Deutschland ist weiterhin ein Land, das Flüchtlinge Willkommen heißt. Das hat eine Befragung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ergeben.