Quote für EU-Produktionen geplant

House of Cards, Breaking Bad oder Dexter – nur einige von vielen mega-erfolgreichen Serien. Und alle aus den USA. Wer bei Streaming-Diensten wie Netflix oder Amazon Prime nach europäischen Produktionen sucht, wird oft enttäuscht. Das will die EU Kommission jetzt ändern und eine Quote für Produktionen aus der EU einführen.

Weibliche Hände halten ein iPad und tippen darauf, im Hintergund liegen verschiedene Unterlagen.

Joris Gräßlin, was genau ist geplant?

Mindestens 20 Prozent – so hoch soll der Anteil in Zukunft sein, wünscht sich Andrus Ansip. Der EU Kommission für den digitalen Binnenmarkt will also eine feste Quote für europäische Produktionen, so hat er es jetzt auf den Filmfestspielen in Cannes gesagt. Anbieter wie Netflix müssten also in Zukunft deutlich mehr Inhalte aus der EU hochladen und wären damit in guter Gesellschaft. Diese Quoten-Regelung gilt schon länger für europäischen Fernsehsender.

Netflix und Amazon haben ja schon reagiert – und produzieren neuerdings auch in Europa!

Und zwar mit richtig dick Budget und bekannten Schauspielern. Netflix zum Beispiel will noch dieses Jahr in Deutschland mit den Dreharbeiten zur Mysterie-Serie Dark beginnen, Regie führen u.a. Tom Schilling und Elyas M’Barek. Amazon startet Ende des Monats in Berlin mit den Aufnahmen zur Thriller-Serie „You are wanted“ – mit Matthias Schweighöfer als Schauspieler und Regisseur. Und dann ist da ja noch Marseille – eine äußerst erfolgreiche Politik-Serie aus Frankreich, die seit gut zwei Wochen auf Netflix läuft. EU Kommissar Ansip will sich trotzdem weiter für eine Quoten-Regelung einsetzen, die 20-Prozent –Regelung müsste allerdings durch diverse EU Gremien gehen – und das kann dauern.

Kommt die EU-Quote für Streamingdienste? Kommissar Ansip hat sie jetzt auf den Filmfestspielen von Cannes ins Gespräch gebracht.