TTIP-Einigung noch in diesem Jahr

Ungeachtet der starken Kritik von Verbraucherschützern will die EU-Kommission noch in diesem Jahr eine Einigung über das mit den USA geplante Freihandelsabkommen TTIP erzielen. «Wir arbeiten so hart wie möglich daran», sagte Handelskommissarin Cecilia Malmström heute bei einem EU-Ministertreffen in Brüssel.

Collage aus den zwei Flaggen der EU und der USA

Eine Vereinbarung könne es allerdings nur dann geben, wenn in ihr die roten Linien und Prioritäten der EU respektiert werden. Die TTIP-Gespräche waren zuletzt durch das Bekanntwerden geheimer Verhandlungspapiere belastet worden. Verbraucher- und Umweltschützer werteten die Dokumente als weiteren Beleg dafür, dass durch das Abkommen europäische Standards gesenkt werden könnten. Die
EU-Kommission und die Bundesregierung widersprechen dieser Sichtweise. Sie betonen, die EU werde keine Verwässerung von Standards akzeptieren.

Automarkt gibt Gas

Europas Automarkt gibt weiter Gas: Mit knapp 1,3 Millionen Fahrzeugen seien in der Europäischen Union im April 9,1 Prozent mehr Autos zugelassen worden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, teilte der Branchenverband Acea heute mit. Damit stieg der Absatz den 32. Monat in Folge. Das Verkaufsvolumen sei so hoch gewesen wie zuletzt im April 2008, unmittelbar bevor die Finanzkrise die Automobilindustrie schwer getroffen hatte. In Spanien (plus 21,2 Prozent) und Italien (plus 11,5 Prozent legten die Neuzulassungen zweistellig zu. Deutschland (plus 8,4 Prozent), Frankreich (plus +7,1 Prozent und Großbritannien (plus 2,0 Prozent) entwickelten sich unterdurchschnittlich. Unter den deutschen Herstellern büßte Volkswagen im Sog der Affäre um manipulierte Abgasmessungen im April erneut Marktanteile ein. Allerdings legten diesmal alle Marken zu. Insgesamt kamen die Wolfsburger auf ein Absatzplus von 5,4 Prozent. Die deutschen Konkurrenten Daimler und BMW glänzen hingegen mit zweistelligen Zuwächsen. Bei den Stuttgartern lag das Plus bei 21,2 Prozent, die Münchener schlugen immerhin noch 11,9 Prozent mehr Fahrzeuge los.

Wirtschaft nicht so schwungvoll

Die Wirtschaft der Eurozone ist zum Jahresauftakt etwas weniger schwungvoll gestartet als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum Zeitraum davor um 0,5 Prozent, das waren 0,1 Punkte weniger als erwartet, berichtete das europäische Statistikamt Eurostat heute in Luxemburg in einer neuen Schätzung. Im Schlussquartal 2015 hatte das Wachstum noch bei 0,3 Prozent gelegen. Deutschland schnitt mit 0,7 Prozent überdurchschnittlich ab. Dort trieb vor allem die Konsumfreude der Verbraucher das Wachstum an. Im Jahresvergleich erhöhte sich das BIP der Eurozone in den Monaten Januar bis März um 1,5 Prozent – ebenfalls 0,1 Punkte weniger als zuvor mitgeteilt. Für das Gesamtjahr rechnet die EU-Kommission mit einem Wirtschaftswachstum in den 19 Euroländern von durchschnittlich 1,6 Prozent. Das ist etwas weniger als die 1,7 Prozent des vergangenen