Ich sage es Ihnen heute mal quasi durch‘s Gänseblümchen, dass wir Loser sind. DESI! dahinter verbirgt sich der Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, oder auch: wie gut ist die EU in Sachen Internet und Co. Nun, es könnte besser sein….
Claudia Knoppke hat mehr dazu.
EC - Audiovisual Service, Shimera Photo: Jennifer Jacquemart Günther Oettinger
„Wir sind mitten in einer Aufholjagd. Aber im Großen und Ganzen müssen wir feststellen: Europa liegt zurück.“
Sagt EU-Digitalkommissar Günther Oettinger und er sagt auch…“Was für ein Schwachsinn!“
Damit meint der EU-Kommissar, dass wenn man beispielsweise den größten Industrieraum in der EU nimmt: Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen, Brüssel, Köln, Düsseldorf dann ist das Realität.
„In diesem Wirtschafstraum, mit den Gebietsgrenzen von den Niederlanden, Belgien, von Deutschland, indirekt Süden von Luxemburg haben wir immer noch keine grenzüberschreitende Konnektivität.“
Also nicht ein Netz für alle, eine gute Verbindung zu allen. Und dabei ist das ganze keine Raketenwissenschaft, sondern mehr ein Fall von Anschluss verpennt.
„Die nationalen Gebietsgrenzen mögen für Kultur, für Sprache, für innere Sicherheit, für Wirtschaftsförderung weiter entscheidend sein. Man muss nicht alles europäisieren. Aber eine digitale Agenda in zwanzig getrennten Mitgliedsstaaten, 28 Auktionen für die Frequenzen, nicht abgestimmt, ist eine großer Nachteil in einem mobilen Arbeitsmarkt für unsere Wirtschaft, für Lebensqualität. Deswegen, wir streben die Vision einer digitalen Union an.“
DESI zeigt: Der Breitbandausbau muss viel schneller vorrangehen, die Menschen in der EU müssen fitter gemacht werden. Denn jeder zweite Europäer verfügt noch nicht einmal über digitale Grundkompetenzen. Außerdem nutzen zu wenige Unternehmen die Chancen des Onlinehandels.
„Und entweder wir agieren, oder reagieren zumindest, oder die Strategie andere geht auf, und Europa verliert.“
Die anderen sind die USA, China, Japan und Südkorea. Denn die haben uns in Sachen digital einiges voraus.
Deutschland liegt übrigens im gesamteuropäischen Vergleich auf Platz neun und ist damit im Vergleich zum Vorjahr einen Platz nach vorn gerückt. An der Spitze stehen Dänemark, die Niederlande und Schweden. Schlusslichter sind Griechenland, Bulgarien und Rumänien.