160.000 sollen es mal werden, ein Anfang ist gemacht: Die ersten 30 Flüchtlinge wurden heute Morgen innerhalb der EU umverteilt. Und zwar von Athen nach Luxemburg. Es gab eine kleine Feier, viel Eigenlob der Polit-Prominenz – und Worte fürs Herz, berichtet Claudia Knoppke.
Es waren Bilder, fast wie in einer Inszenierung. Die Sonne am Athener Flughafen hat gestrahlt, die Flüchtlingskinder haben gelächelt und die sonst oft zerstrittenen Politiker wie der griechische Regierungschef Tsipras, Luxemburgs Außenminister Asselborn oder Migrationskommissar Avramopoulos haben stolz ihre Reden gehalten. Es gehe um Solidarität, sagte EU Parlaments-Präsident Martin Schulz in seiner Ansprache:
„Lassen sie uns nicht vergessen, worüber wir sprechen: Die Flüchtlingskrise ist zu allererst eine Krise für die Flüchtlinge.“
Bei gut 500 Millionen Einwohnern in der EU könne es kein Problem sein, 1 Million Flüchtlinge in 28 Mitgliedsstaaten aufzunehmen, hat Schulz vorgerechnet. Doch wenn die Zahl der teilnehmen Länder sinke, werde es zu einem Problem für die wenigen Länder. Die Umsiedlung nach Luxemburg, also in das kleinste EU-Mitgliedsland, habe Symbolwert.
„Und ich hoffe, dass mit dem heutigen Tag, die Zahl der Flüchtlinge zunimmt, die in der Europäischen Union umverteilt und umgesiedelt werden können.“
Mit der Umverteilung will die EU stark betroffene Länder wie Griechenland und Italien in der Flüchtlingskrise unterstützen, insgesamt zwei Jahre soll das Umverteilungsprogramm laufen. Weitere Maßnahmen sollen kommende Wochen bei der EU-Afrika-Konferenz auf Malta beschlossen werden.