Bundeswehr: Mit Sophia-Mission gegen Schlepper

Sophia – so heißt die neue Mittelmeer-Mission der EU, um Schleppern im Mittelmeer das Handwerk zu legen. Auch die Bundeswehr ist verstärkt im Einsatz.

Detailaufnahme eines grünen Kompass.

Frage an Joris Gräßlin, was konkret ändert sich denn im Vorgehen gegen die Schlepper?

Bisher hat die EU vor allem Informationen gesammelt und Flüchtlinge in Seenot gerettet – jetzt macht sie ernst im Mittelmeer. Ab sofort sollen Marineschiffe aktiv Schleuser jagen, ihre Schiffe anhalten, durchsuchen und beschlagnahmen. Damit hat die EU schneller reagiert, als es wohl viele für möglich gehalten haben. Die bisherigen Maßnahmen konnten den Schleppern nicht das Handwerk legen, deshalb ist das Vorgehen ab sofort kompromissloser. Der Name Sophie geht übrigens auf ein Mädchen zurück, das an Bord eines Rettungsschiffes geboren wurde. Die somalische Mutter hatten deutsche Einsatzkräfte zuvor aus einem Flüchtlingsboot gerettet.

Ein freundlicher Name also für eine harte Mission… welche Rolle spielt denn überhaupt noch die Rettung der Flüchtlinge im Mittelmeer?

Die ist weiter Hauptbestandteil der Mission, nur dass die EU jetzt Härte gegen Schlepper demonstriert. Dazu gehört auch, dass die Boote nach der Rettung nicht im Mittelmeer zurückgelassen, sondern auch versenkt werden dürfen, so die EU-Außenbeauftrage Mogherini. Bei der Mission kommen auch verstärkt Bundeswehr-Soldaten zum Einsatz. Schon seit August waren zwei Marinekreuzer mit 320 Soldaten im Mittelmeer unterwegs – mit dem neuen Mandat sind es 950.

Die EU macht ernst im Kampf gegen Schleuser, die ab sofort aktiv verfolgt werden und deren Boote neuerdings auch zerstört werden können. Insgesamt 22 Nationen sind an der Mittelmeer-Mission beteiligt.