vebu fordert bessere Kennzeichnung für Lebensmittel

„Ich esse nichts, was ein Gesicht hat.“ Auf diese einfache Formel hat es der legendäre Beatles-Musiker Paul McCartney gebracht, der das Leben als Vegetarier preist. Spötter antworten gerne darauf: Mein Schnitzel hat kein Gesicht! Diskussion hin oder her, Fakt ist: vegetarisch oder vegan im Supermarkt einzukaufen, ist gar nicht so einfach. Warum ist das so? Und was hat die EU damit zu tun?

Blick auf einen bunten Marktstand mit verschiedensten Obst- und Gemüsesorten im Angebot.

Nichts gegen den Anspruch von Paul McCartney, doch das vegane Ziel bei den Simpsons ist durch nichts zu toppen: „Ich hab mir auch schon mal überlegt, Veganerin zu werden“, sagt Lisa Simpson da zu einem Jungen, für den sie schwärmt. Der antwortet trocken: „Ich bin Veganer Stufe fünf – ich esse nichts, was einen Schatten wirft!“ Die Ansprüche des Vegetarierbundes – kurz vebu – sind da wesentlich bescheidener. Er möchte, dass die EU-Kommission sich darum kümmert, dass klar definiert wird, was vegan oder vegetarisch ist und was nicht. Mit einem Beispiel macht Till Strecker vom Vebu das Problem deutlich: „Ist mein Fruchtsaft mit Hilfe von Gelatine geklärt worden? Das ist ein Eiweißprodukt aus Haut und Knochen von Tieren und das wird zur Verarbeitung von zum Beispiel Fruchtsaft verwendet. Das sind so die Fragen, die sich stellen, wenn man auch als Hersteller ein Produkt als vegan oder vegetarisch kennzeichnen möchte.“

Unsicherheiten also für Verbraucher und Produzenten. Und das, obwohl laut Verordnung die EU sich schon längst um das Problem hätte kümmern sollen, so Strecker: „Wir sind im ständigen Kontakt mit dem entsprechenden Team für Lebensmittelkennzeichnung innerhalb der Kommission. Und zunehmend schaffen wir es auch, dass wir Unterstützung bekommen von der Lebensmittelwirtschaft, auch von Verbraucherverbänden. Und gemeinsam versuchen wir, die Kommission dazu zu bewegen jetzt mal tätig zu werden.“ Bis es Ergebnisse gibt, können sich Verbraucher an ein Label halten – an das grün-weiße V-Label, erklärt Strecker: „Da kann man sich dann sicher sein. Wenn da steht ‚V-Label vegan‘ oder ‚V-Label vegetarisch‘, dass das die entsprechenden Kriterien einhält.“ Informationen, die für immer mehr Menschen von Bedeutung sind. Denn die Zahl der Vegetarier und Veganer nimmt stetig zu.